Silvia (30), Daniela (28) und Johannes (23) Madrutter engagieren sich nun schon seit geraumer Zeit ehrenamtlich bei den Johannitern in Patergassen. Angestoßen hat dies die älteste der drei Geschwister, Silvia Madrutter. Sie wurde in der Hauptschule auf die Johanniter Jugend aufmerksam, als diese in der Schule einen Erste-Hilfe-Kurs anbot. "Silvia hatte immer schon eine starke soziale Ader, und für den Einsatz bei den Johannitern war sie damals sofort Feuer und Flamme", so Schwester Daniela. Silvia leistete dann auch schnell Überzeugungsarbeit bei ihren Geschwistern, und ist damit sehr erfolgreich.
Daniela schloss sich der Organisation ein Jahr danach an. Der jüngste im Bunde, Johannes, folgte fünf Jahre später. Während ihrer Zeit bei der Johanniter Jugend wurde das Geschwister-Trio umfassend in Erster Hilfe unterwiesen. "Jeder von uns holte sich auch alle drei möglichen Leistungsabzeichen bei den Jugendwettbewerben der Organisation", erinnert sich Daniela. Mit 17 Jahren machten die drei jeweils zeitlich versetzt die Ausbildung zur Rettungssanitäterin, und wurden damit in den regulären freiwilligen Dienst übernommen. Dafür mussten insgesamt 160 Stunden Praxis und 100 Stunden an Theorie erfolgreich absolviert werden.
Seitdem engagieren sich die Geschwister regelmäßig freiwillig, fahren Einsätze und helfen, wo sie gebraucht werden. Silvia und Daniela sind zusätzlich noch Lehrbeauftragte, geben also auf Nachfrage eben diese Erste-Hilfe-Kurse, die Silvia damals auf die Johanniter aufmerksam machte. Außerdem betreuten sie früher auch eine Zeit lang die Jugendgruppe. "Das Schönste am freiwilligen Engagement ist, wenn man jemanden wirklich helfen konnte, und die Dankbarkeit und Wertschätzung, die man daraufhin spürt", beschreibt die mittlere Schwester den Antrieb. Doch in all den Jahren der ehrenamtlichen Arbeit waren die drei leider nicht nur bei schönen Einsätzen vor Ort. "Es hilft aber extrem, bei schlimmen Eindrücken nicht nur im Team darüber sprechen zu können, sondern auch mit der eigenen Familie. Diesen Rückhalt möchte ich wirklich nicht missen", erzählt Daniela weiter.
Sie selbst spürte diesen Rückhalt ganz besonders nach der Geburt ihres Sohnes. Nachdem sie ihren Geschwistern am Küchentisch nur mehr zuhören konnte, was denn nicht schon wieder in der Dienststelle passiert sei, nahm sie nach dem positiven Zuspruch ihrer Liebsten nach nur einem Jahr Pause ihren freiwilligen Dienst schon wieder auf.
Lange Anreise für freiwilligen Einsatz
Mit der Zeit wurden die Einsätze der mittlerweile erwachsenen Geschwister natürlich weniger, heute machen sie meistens zwei 12-Stunden-Dienste im Monat, und nehmen an Übungen und Zusammenkünften des Teams teil. Während Daniela als Büroangestellte und Johannes als Metallbautechniker in der freiwilligen Arbeit einen guten Ausgleich zum Berufsalltag finden, ist das Engagement für Silvia als Gesundheits- und Krankenpflegerin gar kein so großer Unterschied zu ihrem Arbeitsplatz. Obwohl die beiden Schwestern heute gar nicht mehr in Patergassen leben – Daniela wohnt mittlerweile in Feldkirchen, Silvia in Himmelberg – ist die Dienststelle der beiden immer noch dieselbe geblieben. "Wir sind alle drei sehr heimatverbunden, und dort sind ja auch heute noch viele gute Freunde von uns", erzählt Daniela, die mit 25 Kilometern den längsten Weg zurücklegen muss.
Wenn die drei Geschwister nicht gerade auf der Dienststelle sind, findet man sie auch oft bei der Trachtenkapelle in Patergassen, denn sie retten nicht nur Leben, sondern musizieren auch gerne gemeinsam. Für die drei steht fest: "Wir wollen auch noch in Zukunft ein Teil der Johanniter Familie sein!"
Melanie Brandl