Seit seiner Schulzeit engagiert sich Tobias Trattler ehrenamtlich bei den Johannitern in Patergassen. Dass er damals beitrat, war für ihn fast selbstverständlich: "Jedes Jahr stellen sich die Johanniter in der Hauptschule vor und geben Einblicke in die Arbeit. Gemeinsam mit vielen meiner Freunde bin ich so zur Johanniter-Jugend gekommen", berichtet er. Mit seiner Jugendgruppe nahm er unter anderem auch an den Erste-Hilfe-Landesbewerben des Roten Kreuzes teil.
"Bronze, Silber und Gold sind die Abzeichen, die man da absolvieren möchte. Und nachdem die abgeschlossen waren, habe ich direkt weitergemacht", sagt Trattler. Nach seiner Zeit bei der Jugendgruppe ließ er sich 2010 zum Rettungssanitäter ausbilden. Erst danach ging es dann zu tatsächlichen Einsätzen. "Für mich war es absolut klar, dass ich diesen Weg gehen möchte. Durch die Arbeit in der Johanniter-Jugend weiß man schon, auch wenn es in einer geschützten Sphäre spielt, ob man mit echten Einsätzen umgehen kann", erklärt der 29-Jährige.
"Würde es jederzeit wieder machen"
Er bereut es keine Sekunde, auch den nächsten Schritt zur Einsatzkraft gemacht zu haben: "Es war eine ganz wichtige Entscheidung in meinem Leben und ich würde es jederzeit wieder machen." Vor allem zwei Dinge motivieren ihn auch heute noch: Die Möglichkeit, sich zu engagieren und helfen zu können, aber auch der Ausgleich zu seinem Job als Bankangestellter. Deswegen ist er auch heute trotz Berufsleben und Studium noch immer aktives Mitglied. "Man würde es ja nicht machen, wenn man es nicht absolut gerne tun würde", sagt Trattler der auch musikalisch bei der Trachtenkapelle Reichenau und bei der Kleingruppe "NockVoices" tätig ist.
Viel freie Zeit außerhalb des Ehrenamts und der Vereine bleibt da nicht. Mittlerweile ist er als Sanitäter daher auch meistens in der Nacht im Einsatz. Das Ehrenamt aufzugeben, kommt für ihn aber trotzdem nicht infrage: "Ich bin einfach ein Vereinsmensch. Das ist keine zusätzliche Belastung, sondern eher Freizeit, Entspannen und eben ein Ausgleich."
Anna Proprentner