Seit mehr als einem Monat herrscht in der Ukraine Krieg. Viele Menschen sind vor den Angriffen der russischen Armee geflohen, noch mehr sind allerdings vor Ort und kämpfen ums Überleben. "Auch in Städten, die befreit wurden, gibt es keinen Strom, keine Geschäfte, keine Lebensmittel", sagt Olga Grolitsch. Sie lebt in Techelsberg und organisiert mit dem Netzwerk "Ukrainer in Kärnten" Spendenaktionen für ihr Heimatland. Bereits sechs Lkws und zwölf Minibusse mit Sachspenden wurden in die Ukraine geschickt.
Obwohl der Bedarf an Lebensmitteln im Kriegsgebiet steigt, hat die Hilfsbereitschaft der österreichischen Bevölkerung leider ein wenig nachgelassen, wie Grolitsch bedauert. "Mich erreichen täglich Nachrichten aus der Ukraine. Die Menschen fragen mich, ob wir Lebensmittel schicken können, vor allem Konserven und Ähnliches. Es gibt in manchen Städten keine Geschäfte zum Einkaufen mehr."
Derzeit wird vor allem nach medizinischen Geräten – Vakuumpumpen – zur Behandlung von Phosphorwunden gesucht. Denn Grolitsch berichtet von Phosphorbomben, die Zivilisten getroffen hätten. Es seien schreckliche Bilder mit Verbrennungen, die sie aus der Ukraine erreichen würden. "Ich war auch mit ukrainischen Ärztinnen und Ärzten in Kontakt. Die Wunden sind sehr gefährlich, aber die Apparate zur Behandlung selten. Deswegen sammeln wir gemeinsam mit dem Rotaract Club Kärnten gezielt Geld für diese Geräte."
Ukrainerinnen suchen Jobs
Den Geflüchteten im Bezirk geht es so weit gut, aber sie wollen wieder zurück in ihre Heimat. "Jeder hofft natürlich, dass der Krieg zu Ende ist und man nach Hause fahren darf. Nur haben viele gar keine Häuser mehr und es herrscht Explosionsgefahr wegen scharfen Minen." Da der Aufenthalt von den Ukrainerinnen in der Tiebelstadt wohl noch länger dauert, sucht Grolitsch deshalb nach Arbeitsplätzen für ihre Landsleute. "Einige haben schon eine Arbeitsgenehmigung für Österreich erhalten und können angestellt werden. Ich versuche, Arbeit für sie zu organisieren, damit sie keine finanziellen Sorgen mehr haben müssen."
Besonders diejenigen, die Englisch sprechen, könnten in der Tourismus- und Gastronomiebranche eingesetzt werden. Damit wäre den Ukrainerinnen ein Einkommen sicher, und gleichzeitig der Mitarbeitermangel gemindert.