Es wird geschraubt, gebaggert und gespannt – bis Samstag, 2. April, sollen die wichtigsten Arbeiten im Familywald Ossiacher See, dem Naturfreizeitpark auf über 30.000 m², fertig sein, denn dann klinken dort wieder die Haken. In luftiger Höhe schwingen sich die Besucherinnen und Besucher von einem Baum zum anderen, spazieren im Familypark oder rutschen die FlyLine hinunter. Vieles ist heuer neu. "Wir haben den Spielplatz um eine Burg und ein Piratenschiff erweitert, die Netze ausgebaut und natürlich die Instandhaltungsarbeiten durchgeführt. Auch der mobile Streichelzoo, besonders beliebt bei unseren kleinen Gästen, kommt heuer öfter zu uns", erklärt Geschäftsführerin Johana Stranner.
Die gebürtige Amerikanerin und ihre Geschäftspartner – ihr Ehemann Thomas Stranner und Gerhard Wastl – wissen, wie man die Gäste beeindruckt. Schließlich hat der Familywald am Ossiacher See inzwischen eine Vorreiterrolle eingenommen. Vor einem Jahr installierte man hier als erstes Unternehmen in Mitteleuropa sogenannte "Treenets". Diese großen Netze in den Bäumen findet man bisher nur im Familywald und sonst keinem anderen Freizeitpark. Auch die Waldachterbahn "Fly-Line" war die erste in Österreich. "Wir wollen uns jedes Jahr verbessern. Dazu fragen wir auch gezielt unsere Gäste, was sie sich wünschen."
Lieferengpässe verzögerten Zubau
Sobald die Saison im September endet, starten bereits die Planungen für die nächste Saison. Dabei ist natürlich die Sicherheit weiterhin der wichtigste Faktor. "Wir prüfen jeden Baum, jedes Seil und jedes Netz", sagt Thomas Stranner, der die Arbeiten leitet.
Neben den neuen hölzernen Attraktionen kommen auch WC-Anlagen im oberen Teil des Parks hinzu. Kostenpunkt für alle Arbeiten: rund 150.000 Euro. Dafür wird der Familien- und Kletterwald auch vom Land Kärnten unterstützt. "Besonders schwierig war es heuer wegen der Lieferengpässe", sagt Stranner. Die Kosten für die Instandhaltungs- und Umbauarbeiten sind dementsprechend in die Höhe geschnellt. Außerdem seien auch die vielen Coronainfektionen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie die Quarantäneregeln ein Hindernis gewesen.
"Menschen wieder in die Natur bringen"
All das hält die Betreiber aber nicht davon ab, den Naturfreizeitpark ständig zu erweitern. Schließlich, erklärt Johana Stranner, ist es gerade während der Coronapandemie wichtig, dass die Menschen Zeit im Freien verbringen. "In anderen Kulturen wird bei Depression verschrieben, in den Wald zu gehen. Es wirkt beruhigen und bestärkend", erklärt sie. Deswegen gibt es auch für Kleinkinder und Gäste mit Höhenangst ein Angebot in Form des Familyparks und der neuen Spielplätze. Das Ziel sei, die Leute wieder in die Natur zu bringen. "Vor allem in der jetzigen Zeit, wo wir alle vor den Bildschirmen kleben, brauchen wir diese Erholung im Wald. Dabei soll aber die Action nicht zu kurz kommen."