Sie haben Persönlichkeit, Ausdauer, Charakterstärke und auf den unterschiedlichsten Gebieten bewiesen, was sie zu leisten im Stande sind – unsere fünf Mittelkärntner Nominierten in der Kategorie Starke Persönlichkeiten.
Sie lenkt das Geschehen in Luxemburg
Helga Berger (47), Spitzen-Juristin aus Frauenstein, ist seit
1. August 2020 Österreichs Mitglied im EU-Rechnungshof in Luxemburg. „Man muss absolut offen dafür sein, historisch gewachsene Strukturen zu überwinden. Alles wird im Kollegialorgan entschieden“, sagt Berger, die 2016 als erste Frau Leiterin der Budgetsektion im Finanzministerium und damit „Chefin“ über mehr als 80 Milliarden Euro wurde – Österreichs damaliges Budget.
Er setzt sich für Regionalität ein
Haubenkoch Gottfried Bachler (63) aus Althofen, leidenschaftlicher Kämpfer für regionale, wertvolle Lebensmittel, ist Obmann von „Slow Food Kärnten“. „Wir wollen Kärntner Lebensmittel, die über Jahrtausende entstanden sind, schützen. Auch die Methoden der Herstellung und Zubereitung, die sich über Jahrhunderte bewährt haben. Immer unter einem modernen Gesichtspunkt, immer adaptiert und angepasst. ,Slow Food‘ ist kein PR-Gag, sondern eine Haltung“, sagt Bachler.
Mit seiner Frau Ingrid betreibt er das gleichnamige Haubenlokal in Althofen. „Die Corona-Pandemie hat die Menschen gezwungen, über sich selbst nachzudenken. Die Nachfrage nach regionalen Produkten ist enorm gestiegen“, so Bachler.
Er forschte mit Erfolg
Für den Corona-Forscher Thomas Dorfer (28) war es ebenfalls ein forderndes Jahr. Der Himmelberger, der derzeit im Homeoffice für die japanische Firma „Molcure Inc.“ arbeitet, erstellte mittels künstlicher Intelligenz Simulationen für Antikörpertests. „Ich konnte coronabedingt nicht in Tokio sein, daher werden meine Simulationen von Kollegen vor Ort im Labor nachgestellt“, sagt der Neurowissenschaftler. Im Zuge seiner Mitarbeit konnte die Firma erfolgreiche Corona-Antikörpertests entwickeln.
Sie trotzte der Krise
Eva Hoffmann (53) führt den 91 Jahre alten Familienbetrieb „Seehotel Hoffmann“ in Steindorf und ist die neue Obfrau der Feldkirchner Wirtschaftskammer. „Die Corona-Krise macht es wirklich allen schwer. Es gibt Unsicherheit, die man kaum beherrschen kann und die die unternehmerische Tätigkeit hemmt. Der Bezirk Feldkirchen muss vor den Vorhang. Er hat viel zu bieten und wird oft unter Wert verkauft“, sagt Hoffmann. Sie führt den Familienbetrieb in dritter Generation und verbindet Tradition und Innovation eines touristischen Leitbetriebs. „Der Tourismus ändert sich permanent, weil sich die Menschen ändern“, weiß Hoffmann.
Er hat sich an die Spitze gebacken
Konditormeister Johannes Warmuth (34) aus Himmelberg bekam 2020 auch einiges gebacken. Er erreichte gemeinsam mit seinem Osttiroler Teamkollegen das Finale von der Sat.1-Sendung „Das große Backen – Die Profis“. Sie holten sich mit ihren Kreationen den dritten Platz.
Warmuth, der beim Hochschober zum Koch ausgebildet wurde und seit Jahren in Wien lebt, hat bereits in den besten Häusern Europas gearbeitet und für Prominente wie George Clooney oder Boris Becker gekocht und gebacken. Mittlerweile hat sich der gebürtige Himmelberger mit „Vienna Pastry Arts“ auch selbstständig gemacht. Zudem bildet der 34-Jährige den Nachwuchs in der Berufsschule aus: „Es ist einfach ein tolles Gefühl, wenn man sein Wissen an die nächste Generation von Bäckern weitergeben kann.“