Die Unterhaltungsindustrie ist nicht auf dem Land daheim. Aber wenn etwas in ihren amerikanischen Epizentren beschlossen wurde, dann spürte man das auch in den kleinen Dörfern. Ein Beispiel dafür sind die Kinos. Diese gab es zwar auch in der Hochblüte der Landkinos von den 1950er- bis in die späten 1970er-Jahre nicht in jeder Gemeinde, aber es waren in Kärnten einmal über 50. Von Lavamünd bis Heiligenblut führt das Adressenverzeichnis „Lichtspiele“ auf. Heute ist ein Kino nicht einmal mehr in den Bezirksstädten selbstverständlich. Hermagor hat keines, Feldkirchen, St. Veit oder Völkermarkt auch nicht. In Wolfsberg hingegen, wo das Schüßler-Kino von 1911 bis 2009 fast ein Jahrhundert geöffnet hatte, wird ab Herbst tatsächlich ein neues Kino mit fünf Sälen und 800 Sitzplätzen gebaut, der erste Kärntner Kinoneubau seit der Klagenfurter CineCity, die 2001 eröffnet wurde.