Noch lange nicht abgeschlossen ist jener Vorfall Samstagabend beim Krampuslauf in Waisenberg bei Völkermarkt, bei dem sechs Menschen verletzt wurden. "Es haben sich in der Zwischenzeit noch keine weiteren Verletzten gemeldet, aber die Ermittlungen laufen noch. Die Befragungen werden sicher noch ein paar Tage andauern", sagt Rudolf Stiff, Leiter des Kriminalreferates des Bezirks Völkermarkt. Die beiden Krampusgruppen aus Kärnten und der Steiermark, die von der Polizei abgeführt wurden, hätten sich mittlerweile entschuldigt, sagt Patrick Achatz, Sprecher des Veranstalters, der Ruinenteufel Waisenberg: "Bei der steirischen Gruppe war der Obmann nicht dabei. Sie versuchten zuerst, sich auf den Alkohol hinauszureden. Aber das geht natürlich gar nicht." Mittlerweile habe man sich entschuldigt.

Ganz einsichtig, etwas falsch gemacht zu haben, sind die Mitglieder der Gruppe aus dem steirischen Bezirk Liezen aber nicht. "Ganz genau wissen wir noch nicht, was uns vorgeworfen wird. Daher können wir dazu auch nichts sagen", sagt ein Sprecher der Gruppe, der anonym bleiben will. Die Situation sei aber unangenehm. Für die beiden betreffenden Gruppen dürfte es in näherer Zukunft schwer werden, einen Auftritt in Kärnten zu bekommen. "Obleute anderer Gruppen haben bei uns gleich nachgefragt, wer das war, weil sie sie bei ihren Umzügen von der Teilnehmerliste streichen wollen", sagt Achatz. Auch die zweite Gruppe - diese stammte aus dem Kärntner Bezirk Feldkirchen - habe sich bereits entschuldigt.

"Die haben sich nicht im Griff"

Auf Facebook wird unterdessen heftig über den Vorfall diskutiert. Dabei gingen die Meinungen zum Teil weit auseinander. „Alkoholverbot einführen und mehr Polizei vor Ort“, forderte ein Nutzer. Andere hielten das für übertrieben und meinten, man mache „aus einer Mücke einen Elefanten“. Ebenfalls diskutiert wurde darüber, ob es sich bei solchen Krampusläufen noch um „echtes Brauchtum“ handle oder nicht. Viele würden den Unterschied zwischen „Krampus und Percht“ gar nicht kennen, bedauerte ein Nutzer. Und viele Facebook-Nutzer ärgerten sich darüber, dass Einzelne, die „sich nicht im Griff“ hätten, solche Veranstaltungen „runterziehen“ würden: „Viele wollen leider nur cool sein.“

Erneut Ausschreitungen

Am Sonntag kam es bei einem weiteren Perchtenlauf zu Ausschreitungen - dieses Mal im Bezirk Klagenfurt-Land. Ein 23-Jähriger erlitt starke Prellungen am Knie, weil ihn ein Percht mit seiner Rute geschlagen hat. Zwei weitere Mädchen kamen wegen eines anderen Umzugteilnehmers zu Sturz.