"Ein Musiktheater hat es in Kärnten damals noch nicht gegeben. Das war eine große Lücke die gefüllt werden sollte“, erzählt Johannes Hanel, der heuer mit seinem Team zum sechsten Mal zur Sommeroper im Amthof Feldkirchen lädt.
Der Amthof bietet für ihn eine optimale Kulisse: „Es ist ein schöner Raum mit toller Atmosphäre. Ganz wichtig ist es, dass er wetterunabhängig ist.“ Damals ist das Team an das „kultur forum amthof“ herangetreten und hat die Idee präsentiert und sie wurde auch bewilligt. Im Jahr 2012 kam dann die erste Produktion „Rita“ von Gaetano Donizetti mit vier Vorstellungen. Diese sind so gut angekommen, dass man im darauffolgenden Jahr die Anzahl der Vorstellungen gleich auf acht verdoppelte. „Wir sind fast immer das gleiche Team und versuchen, Stücke zu finden, die nicht ständig vorgetragen werden, es aber wert sind“, so Hanel. 2014 gab es mit „Das Bildnis der Manon“ von Jules Massenet eine österreichische und deutschsprachige Erstaufführung. Die Stücke werden alle ins Deutsche übersetzt, weil es in diesem Rahmen besser ist.
Mit den Jahren hat sich auch ein Stammpublikum entwickelt, nicht nur aus Region. So besuchen auch Menschen aus ganz Kärnten und viele Urlauber jährlich die Sommeroper. Dass es diese Jahr für Jahr gibt, ist jedoch keine Selbstverständlichkeit: „Es ist jedes Jahr ein Kampf, finanzielle Unterstützung zu finden.“
Heuer steht die Liebestragödie „Julia und Romeo“ von Nicola Vaccai auf dem Programm. Hanel: „Das Stück war lange Zeit sehr beliebt, jedoch ist es in den vergangenen 100 Jahren leider in Vergessenheit geraten.“