Am 20. August 1916 bestellte die Feldkirchner Buchbinderei Rosenstein 200 Feldpostkarten bei einer Wiener Druckerei. An sich nichts Ungewöhnliches, wäre es nicht der älteste bekannte Schriftwechsel eines Feldkirchner Unternehmens, das bis heute besteht – nämlich die Breschan Papier GmbH. Anfang Juni wird dieses Jubiläum an der Tiebel gefeiert.
Dass diese Bestellkarte aufgetaucht ist, ist einem Zufall zu verdanken. „Wir hatten auf unserer Homepage 1919 als das Jahr der Firmengründung angegeben. Daraufhin wurde ich von einem Feldkirchner angesprochen, dass das Geschäft älter sei und dass er sogar noch eine Karte zuhause habe, die das belegen würde“, sagt der derzeitige Geschäftsführer Heinz Breschan.
Aufgegeben wurde die Bestellung seinerzeit von den Buchbindern Ewald und JohannRosenstein, deren Geschäft damals noch in der Kirchgasse 12 war. Maria, die Witwe des 1919 verstorbenen Johann Rosenstein, war es, die mit dem Geschäft Ende der 1920er-Jahre an den jetzigen Standort zog. Das Haus in der Kirchgasse 6 gehörte ihrem späteren Mann, dem Lederhändler AlexBreschan. Ganze 29 Jahre, bis zu ihrem Tod im Jahre 1948, führte Maria Breschan, die Großmutter des jetzigen Besitzers, das Geschäft. Ihr damals erst 20 Jahre alter Sohn Viktor übernahm den Betrieb 1953 und führte ihn mehr als drei Jahrzehnte. In seine Ära fiel auch der erste große Umbau, bei dem das Geschäft von rund 100 auf 1000 Quadratmeter vergrößert wurde. Nach zwei weiteren Umbauten, der letzte von 2000 bis 2002, erhielt das Geschäft seine jetzige Erscheinungsform.