Klack, Klack, Klack. Die Seitenüberdeckung passt und drei Klammern sorgen dafür, dass die Schindel aus Lärchenholz festsitzt. Vorgegangen wird in Kreisrichtung. Der Wind kann den Arbeitern in 50 Metern Höhe nichts anhaben. Sie sind nur durch ein Seil, das auf dem Spitz der Kirche befestigt ist, gesichert. Gearbeitet wird von 7 bis 12 Uhr und von 13 bis 19 Uhr, nur zur Mittagspause geht es hinunter auf den Boden.
„Voraussetzung für den Job ist eben, dass man schwindelfrei ist. Wir sind aber gut gesichert, sodass nichts passieren kann“, sagt Armin Lercher von der Feldkirchner Dachdeckerfirma Werdinig. Sechs Wochen lang hat er mit zwei Kollegen diese aufwendige Arbeit am Dach der Stiftskirche in Ossiach durchgeführt. Gelernt hat er die Technik bei anderen Firmen, die ihre Erfahrung weitergegeben haben und bei diversen Kursen. Er macht das bereits seit 20 Jahren. „Es gibt nur mehr wenige, die diese Arbeit durchführen, da man das passende Material und die richtige Sicherheitsausrüstung dafür haben muss“, sagt Lercher. Insgesamt zählt das neue Dach nun rund 30.000 Schindeln. Diese stammen laut Pfarrer Erich Aichholzer von einer Firma aus Osttirol, die als eine von wenigen, diese noch herstellt. „Es herrscht eine große Nachfrage danach und deshalb ist es mit langen Wartezeiten verbunden“, sagt Aichholzer.
Um die 100.000 Euro kostet die Neueindeckung des Kirchendaches. 60 Prozent davon trägt die Pfarre selbst, den Rest die Diözese und das Denkmalamt. Dass es für das Dach ein historisches Material sein soll, darüber waren sich alle einig. „So ist es ein Dach in historischer Manier. Es ist uns bei bedeutenden Objekten, wie es die Stiftskirche Ossiach eines ist, sehr wichtig, dass darauf auch geachtet wird“, sagt Landeskonservator Gorazd Zivkovi.