Um etwa 1 Uhr nachts startete der Katastrophenzug der Feuerwehren der Bezirke Feldkirchen und St. Veit gemeinsam mit dem Bezirk Klagenfurt Land mit 28 Fahrzeugen in Richtung Niederösterreich, das von den Überschwemmungen der vergangenen Tage am härtesten getroffen wurde. Am Dienstag in den Morgenstunden war man mit den 28 Fahrzeugen des Zuges schon am Arbeiten. Die Feldkirchner Helfer sind in Stockerau eingeteilt, der größten Stadt des Weinviertels. Die Einsatzkräfte aus St. Veit helfen im selben Bezirk, und zwar in Höbersdorf. Gemeinsam stellt man 124 Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen, St. Veit davon 64 Personen.

Keller und Häuser auszupumpen, das ist die Hauptaufgabe der eingesetzten Kräfte, so informiert der Bezirkskommandant der St. Veiter Wehren, Friedrich Monai. Der Kommandant der Feldkirchner Feuerwehren, Ludwig Konrad, kann in den Morgenstunden inmitten der Katastrophe wenigstens von einem Lichtblick berichten: „Die Sonne kommt gerade ein wenig heraus. Wasserpumpen laufen überall, Gebäude, Flächen, der Schaden ist unfassbar groß. Dem hält man mit einem ungeheuren Zusammenhalt entgegen: Es gibt so viel Solidarität“, sagt Konrad am Dienstagvormittag zur Kleinen Zeitung.

Der Feldkirchner Bezirksfeuerwehrkommandant Ludwig Konrad
Der Feldkirchner Bezirksfeuerwehrkommandant Ludwig Konrad © Manfred Schusser

Die Wehren aus Mittelkärnten geben jetzt jene Hilfe und Unterstützung zurück, die sie von den Niederösterreichern auch schon erhalten haben, als ein Hochwasserereignis Kärnten im August 2023 mit großer Zerstörungskraft traf: Die Niederösterreicher waren damals im Bezirk Völkermarkt vor Ort.

Friedrich Monai: „Die Solidarität ist enorm“
Friedrich Monai: „Die Solidarität ist enorm“ © Gert Köstinger,gert Köstinger

Verlassene Häuser

In vielen Häusern finden die Feuerwehrleute keine Menschen mehr, diese mussten vor den Fluten gerettet werden. In Höbersdorf hat man auch einen Toten zu beklagen, ein Pensionist überlebte die Katastrophe nicht. In den verlassenen Häusern werden die Schäden nun sichtbar, denn die Wassermassen gehen langsam zurück. „Wir räumen und säubern viele leere Häuser, jetzt kommt ans Licht, was an Schaden da ist“, sagt Monai, der ebenfalls persönlich vor Ort ist. Es sei gut, dass die Menschen nicht sehen würden, wie es aktuell in ihrem Zuhause aussieht. Und auch die St. Veiter Feuerwehrleute sind trotz ihrer vielen Einsätze bei Unwetterereignissen immer noch beeindruckt von der Solidarität der Menschen und dem Zusammenhalt. Man verköstigt die Helfenden auch mitten im Geschehen. „Unsere Versorgung ist super“, so Monai.

In diesem Einsatz wird durchgearbeitet, auch in der Nacht. „Monai: „Wir machen in der Nacht Halbe-Halbe. Der eine schläft, der andere bleibt auf. Denn das Wichtigste ist, dass die Pumpen durchlaufen.“ Bis Mittwoch um 9 Uhr dauert der Einsatz noch. „Dann kommt die Ablöse.“