Am Maltschacher See ist der Camping-Sommer sehr gut gelaufen, begonnen hat er nicht so gut. Rückblickend hatte das Wetter einen sehr großen Einfluss, wie Matthias Spieß seitens der Betreiberfamilie des Campingplatzes erklärt. Es sei ein sehr verhaltener Start gewesen für die Campingsaison in diesem Jahr, Kälte und Regen im Mai und im Juni waren der Grund. Der folgende Sommer machte jedoch alles wett. „Es war eine klar steigende Tendenz erkennbar“, sagt Spieß über diesen Sommer. „Das Wetter war bombastisch und wir sind auch vor Gewittern verschont geblieben.“ Auf etwa 15 Prozent schätzt Spieß die Steigerung bei den Nächtigungen im heurigen Jahr.

Matthias Spieß mit seinen Eltern Claudia und Josef und seiner Frau Jennifer. Man setzt auf das Freiheitsgefühl eines Campingplatzes und Qualitätsgastronomie
Matthias Spieß mit seinen Eltern Claudia und Josef und seiner Frau Jennifer. Man setzt auf das Freiheitsgefühl eines Campingplatzes und Qualitätsgastronomie © Helge Bauer/KK

Sie sei aber, abgesehen vom Wetter, das Ergebnis intensiver Bemühungen um den Campingplatz: Man hat modernisiert, sowohl baulich am Campingplatz, als auch beim Marketing und beim Vertrieb, wo man die Aktivitäten und die Präsenz verstärkt habe. Man nutzt damit den Rückenwind auf den großen Buchungsportalen und setzt auf gute Bewertungen, geht auf Gästerückmeldungen ein. „Wir haben die Plattformen gut bedient“, so Spieß. Von Mai bis September brachte man es auf 10.000 Nächtigungen.

Dazu komme ein Trend, der spürbar sei: hin zum kleinen, familiären und ruhigen Campingplatz. Schon jetzt gibt es Buchungen für das nächste Jahr, zu Stammkunden kommen spontan reisende Camper. Die Herkunftsländer: „40 Prozent Österreicher, der Rest verteilt sich auf Deutsche und Holländer. Matthias Spieß sieht auch das gehobene kulinarische Angebot des zugehörigen Seegasthauses der Familie als förderlich für die Buchungsfreude. Qualitätsvolle Kulinarik sei unter den Campern immer mehr gefragt.

Einen gut gehegten Campingplatz und ein ebenso gehegtes Buchungsmanagement sieht man am Maltschacher See als Erfolgsgrund
Einen gut gehegten Campingplatz und ein ebenso gehegtes Buchungsmanagement sieht man am Maltschacher See als Erfolgsgrund © Markus Traussnig

Am Goggausee findet sich ebenfalls ein kleiner, familiärer Campingplatz, Betreiber Peter Prodinger hat dort Gäste aus der Schweiz, Österreich, Holland, Italien und aus Frankreich. Und hier gab es ein interessantes Phänomen: „Die Fußball-Europameisterschaft hat uns Gäste gekostet, die Deutschen sind zum Feiern zu Hause geblieben.“ Auch hier lief die Saison im Juli richtig an, das miese Wetter in der Vorsaison machte man im heißen Sommer wett, und man hat bei den Gästezahlen eine steigende Tendenz. Am Goggausee kann man sich auf eine große Anzahl von Dauercampern verlassen. „Die längsten sind seit 48 Jahren da“, erzählt Prodinger, der mit seiner Frau Katrin auch das seit vier Jahrzehnten bestehende Gasthaus Prodinger „Hoisbauer“ führt, sowie das Strandbad Prodinger.

In Gnesau bringt der örtliche Campingplatz auch willkommene Gästezahlen, erklärt Bürgermeister Erich Stampfer. Der Betreiber des Platzes war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Am Campingplatz kann man mit eigenem Wohnwagen oder Zelt urlauben. Was auch gut ankommt, wie Stampfer sagt, das seien die „Mobilehomes“, also kleine, fix stehende Holzhäuschen, die etwas mehr sind als Wohnwagen und Co, aber trotzdem das Flair des Campingurlaubes bieten.

15 Prozent Steigerung: Familie Steinwender (Mitte) wurde auch für 40. Jahre Seecamping  ausgezeichnet
15 Prozent Steigerung: Familie Steinwender (Mitte) wurde auch für 40. Jahre Seecamping ausgezeichnet © Manfred Schusser

Damit hat man auch am Ossiacher See gute Erfolge: Glamping gibt es dort an mehreren Plätzen, einer davon ist Seecamping Nagele. Das „Glamping“ wirke als „Boost“ bei den Gästezahlen, die Gäste mögen den etwas erhöhten Komfort. „Die Vorsaison war nicht so gut“, blickt Betreiber Sebastian Steinwender auf die heurige Saison zurück. Das schlechte Wetter war ausschlaggebend, auch die von Campern gern genutzten Feiertage wie Pfingsten etwa, fielen schlecht aus.

15 Prozent mehr

Der darauf folgende Sommer machte aber alles wett. „Und auch der September war noch gut“, so Steinwender, der rund 15 Prozent Steigerung bei den Nächtigungen angibt. Die Camper würden auch immer flexibler und machen sich sehr spontan auf ihre Reisen, weiß Steinwender, der deshalb sicher ist: „Die Eintagesplätze werden stärker kommen“, sagt er. Das seien Parkplätze, die mit WC und Dusche ausgestattet sind, und als Zwischenstopp vor dem Weiterreisen dienen. „In den nordischen Ländern gibt es schon sehr viele davon.“