Die Kinder und Jugendlichen des Turn- und Leichtathletikclubs in Feldkirchen können derzeit nicht trainieren. Der Grund: Ihre Trainerin befindet sich derzeit in einer Babypause. Ein Ersatztrainer für den Verein wurde noch nicht gefunden. „Es geht hier um 40 Kinder und Jugendliche, die kein Training mehr haben. Die Eltern haben schon vor einiger Zeit den Vorstand gebeten, dass sie nach neuen Trainerinnen und Trainern suchen sollen, aber nichts ist geschehen. Es wurde sogar vorgeschlagen, die Kinder nach Villach zu bringen, obwohl in Feldkirchen die gesamte Infrastruktur für das Training vorhanden ist“, melden sich enttäuschte Eltern, die anonym bleiben wollen, bei der Kleinen Zeitung.
Der Club ist eine Unterorganisation des Kärntner Leichtathletikverbandes. „Ja, die Situation ist uns bekannt. Wir sind derzeit auf Trainersuche. Für den Übergang haben wir auch den Eltern angeboten, dass sie derzeit die Kinder selbst trainieren können, aber dafür hat sich niemand gemeldet. Die Auflagen für Trainer sind streng, deswegen ist es für uns schwer, eine passende Person zu finden“, erklärt Albert Gitschthaler, Präsident des Kärntner Leichtathletikverbandes.
Die Aussage des Präsidenten ist laut den Eltern aber nicht wahr. „Wir haben nachgefragt, ob es Kurse für uns Eltern gibt, damit wir vorübergehend die Kinder selbst trainieren können. Die Kurse sind aber nicht zustande gekommen. Das liegt also am Verband, und nicht an uns“, kontern die Eltern. „Vielleicht sollte man auch mal über eine Erhöhung der Gehälter beziehungsweise der Aufwandsentschädigungen für Trainerinnen und Trainer nachdenken. Die sind laut unserem Informationsstand ziemlich niedrig.“
„Wir geben nicht auf“
Der Präsident macht aber auch darauf aufmerksam, dass es immer schwieriger wird, jemanden zu finden, der das Training übernimmt. „Uns war die bevorstehende Babypause der Trainerin natürlich bekannt, wir haben schon im Vorhinein Trainer gesucht, leider vergebens. Aber wir geben nicht auf“, zeigt sich Gitschthaler bemüht.
Die Situation wird auch von Gunnar Zechner, Sprecher des Vereins, bestätigt. „Ja, es gibt mittlerweile einige Kinder und Jugendliche, die in Villach trainieren, obwohl wir in Feldkirchen die Infrastruktur hätten. Wir haben den Übungsleiterkurs für die Eltern leider noch nicht durchführen können und auch noch keinen Trainer gefunden“, erklärt Zechner. Sollte sich kein Trainer finden lassen, muss bis zum nächsten Jahr in Villach trainiert werden. „Unser Ziel ist es, ab dem Frühjahr wieder normal Trainings durchzuführen. Je früher, umso besser. Die Hauptsaison für Leichtathletik ist aber im Sommer und diese Saison konnten wir noch gut abschließen“, erklärt Zechner, der selbst einmal Trainer war, es aber aus beruflichen Gründen nicht mehr schafft. Laut Zechner gibt es auch schon einige Eltern, die mit ihren Kindern für das Training nach Villach fahren. „Wir haben uns bemüht, um eine passende Abmachung mit dem Villacher Verein zu treffen.“
Für einige Eltern ist es ärgerlich: „Immerhin ist die ganze Infrastruktur vorhanden. Die Informationen und Aussagen, welche wir von den Hauptverantwortlichen bekommen, seien sehr schwammig und nichtssagend.“ Dem kann Zechner kontern: „Wir sind in enger Absprache mit den Eltern und geben ihnen die gleichen Informationen wie der Öffentlichkeit.“