Die Temperaturen nähern sich langsam dem „normalen“ Herbstwert, die lange Hitzewelle in den vergangenen Wochen hat die Feldkirchnerinnen und Feldkirchner zum Schwitzen gebracht. Abkühlung war gefragt - innerlich, wie auch äußerlich. Die hohen Temperaturen haben in einigen Branchen deshalb für erhöhten Absatz gesorgt.

Bedarf nach Kühlung

Steinwender Haustechnik ist ein Feldkirchner Traditionsbetrieb und deshalb gibt Chef Reinfried Sebastian Steinwender den „Rückblick“. Die steigende Tendenz zur Nutzung von Klimaanlagen sei belegbar. „Durch die lange Schönwetterperiode heuer ist die Nachfrage gestiegen.“ Die Nachfrage nach Raumkühlung sei vorhanden, es wird nachgefragt, „ob die Vorstellungen dann auch umgesetzt werden, das ist eine andere Sache“. Das sei natürlich auch eine Kostenfrage, die sich den Kunden stelle. „Aber in Wohnanlagen, die jetzt neu gebaut werden, ist zumindest in den Dachwohnungen eine Klimaanlage standardmäßig vorbereitet oder schon eingebaut.“ Wobei Steinwender auch einräumt: „Für die Umwelt ist das halt nicht das Optimale.“ In erster Linie würden bei Projekten wie Bürobauten oder ärztlichen Ordinationen Klimaanlagen eingeplant. Aber es sei heuer auch verstärkt von Privatkunden angefragt worden. „Die Nachfrage ist sicher um 50 Prozent gestiegen.“

Nicht nur die Beratungsanfragen steigen, auch der Arbeitsaufwand innerhalb der Firma erhöht sich mit der Nachfrage. „Wir machen ja die Kältetechnik selbst und sind immer schon ab Februar mit Wartungsarbeiten beschäftigt“, erklärt Steinwender.

Reinfried Sebastian Steinwender
Reinfried Sebastian Steinwender © KK

Bei Installationen Spitzer in Feldkirchen ist die Klimaanlage nicht das Hauptgeschäft. Aber auch dort spürt man, die Zeiten werden „heißer“. „Wenn jemand baut, dann ist nicht mehr nur die Heizung ein Thema, sondern auch die Kühlung des Gebäudes.“ Früher hätte eigentlich niemand danach gefragt, sagt Chef Walter Spitzer. Ob die Nachfrage gerade im heurigen Sommer Auftrieb bekam, das kann Spitzer nicht konkretisieren, es gibt jedoch eine eindeutig steigende Tendenz über einen längeren Zeitraum: „Es ist die letzten Jahre auf alle Fälle schon ein Thema.“

Im kleineren Segment der Anbieter ist das Feldkirchner Geschäft Reko Kogler unterwegs. Man bietet keine großen Klimaanlagen an, hat aber kleinere Geräte zwecks Abkühlung im Sortiment, Ventilatoren gehören dazu. Der Absatz in diesem Sommer war aber in diesem Sommer in dem auf Elektronik, Elektrotechnik und elektronische Haushaltsgeräte fokussierten Geschäft nicht erhöht. Hier dürften größere Anbieter die Zielgruppen bereits abgeholt haben.

Beim Eis im Zwiespalt

Im Café Candis in Ossiach lief das Geschäft heuer richtig gut. Dazu trug auch bei, dass man in diesem Sommer mit einer hauseigenen Produktion des Speiseeises startete. Und so kann Franz Krall, Inhaber des Cafés, auf eine sehr erfolgreiche Eissaison in diesem Sommer zurückblicken. Sohn Manuel, gelernter Koch mit zusätzlicher Ausbildung für das Herstellen von Speiseeis, produzierte das Eis für Tüten und Becher heuer selbst. „Wir sind einer der besten Kunden von Kärntnermilch“, sagt Franz Krall über den prinzipiell hohen Bedarf an Grundprodukten. „Die Produktion mit unseren natürlichen Inhaltsstoffen war ein weiterer Boost für das Geschäft.“ Auch jetzt, nach der großen Hitze, ist das Eis immer noch gefragt und die Zutaten sind herbstlich: „Momentan machen wir mit allem Eis, was so in und um Ossiach wächst“, sagt Krall. „Zum Beispiel mit Birnen, Äpfeln, Zwetschken.“

Stadtflucht

Aber die Hitze ist nicht automatisch ein Frequenzbringer für die Eisdielen, es kommt auch auf die Lage an, in der Stadt kann sie die potenziellen Kunden und Kundinnen auch vertreiben. „Die Hitze ist nicht alleine der Grund für ein gutes Geschäft“, sagt „I Gelato“-Chef Arno Mazzer, der sein Eisgeschäft in der 10-Oktober-Straße in Feldkirchen betreibt. Fast ist sie ein wenig wie ein „Straßenfeger.“ Mazzer: „Die Leute gehen dann vermehrt an den See und eher nicht in die Stadt.“ Gutes Eis sei aber ein Anziehungsfaktor für die Kunden. Das Geschäft sei trotzdem gut gewesen in diesem Sommer: „Wir sind zufrieden.“