Freiwillig den Schulunterricht besuchen, obwohl Sommerferien sind – was für einige Schülerinnen und Schüler unglaubwürdig klingt, ist für 52 Kinder im Bundesschulcluster Feldkirchen ab Montag Realität. Sie besuchen nämlich die Sommerschule, die an diesem Tag startet.

„Wir bieten die Sommerschule für die Schülerinnen und Schüler der Unterstufe an. Also Kinder zwischen zehn und 14 Jahren“, erklärt der Leiter der Sommerschule, Jan-Michael Scherer, auch Lehrer im Bundesschulcluster. Der Unterricht umfasst die Hauptgegenstände Deutsch, Mathematik und Englisch. „Die Kinder haben sich selbst aussuchen können, welches Fach sie besuchen möchten. Neuer Stoff wird keiner beigebracht. Es wird nur der Stoff aus dem vergangenen Jahr wiederholt und aufgefrischt, damit man gut vorbereitet in das nächste Schuljahr startet. Sollte eine Wiederholungsprüfung anstehen, wird darauf natürlich hingelernt“, erklärt Scherer, der seit acht Jahren Lehrer ist.

Jan-Michael Scherer leitet die Sommerschule im BSC Feldkirchen
Jan-Michael Scherer leitet die Sommerschule im BSC Feldkirchen © Manfred Schusser

Auch auf Bewegung wird geachtet. „Die Pausen werden im Freien verbracht, außer es regnet. Wir nutzen dazu den Innenhof der Schule. Es ist wichtig, dass sich die Kinder neben dem Sitzen auch bewegen können“, erklärt der 33-Jährige. Der Unterricht dauert vier Stunden, also von 8 bis 12 Uhr. Dazwischen gibt es eine Pause. Wobei ein Fach zwei Schulstunden lang dauert. Nach der Pause wird dann gewechselt.

Der Stoff aus dem vergangenen Schuljahr wird in der Sommerschule wiederholt
Der Stoff aus dem vergangenen Schuljahr wird in der Sommerschule wiederholt © KK/Privat

Neben Scherer werden sich noch fünf Lehramtsstudentinnen um den Unterricht kümmern. Heuer auch dabei: ein sogenannter „Buddy“ – sprich ein Schüler aus der Oberstufe, der einmal Lehrer werden möchte. Er unterstützt die Lehrenden in den Stunden. „Die Sommerschule ist für Studenten eine gute Möglichkeit, Einblick in die Praxis zu erhalten.“

Es gibt sechs Gruppen mit rund zehn Kindern. „Wir haben die Gruppen so zusammengestellt, dass nur Kinder der gleichen Schulstufe in einer Gruppe sind.“ Was dem Leiter der Sommerschule auffällt: „Die Anmeldezahlen sind in den vergangenen Jahren gestiegen. Englisch ist heuer sehr gefragt.“ Ebenso besuchen viele Kinder der zweiten und dritten Klassen (sechste und siebente Schulstufe) die Sommerschule. „Sehr viele Kinder sind freiwillig hier und arbeiten motiviert mit.“ Den Eltern entstehen keine Kosten, wenn ihre Kinder die Sommerschule besuchen. „Das Ganze ist freiwillig und kostenlos. Mit der Anmeldebestätigung können Kinder auch den öffentlichen Verkehr, wie etwa den Bus, nutzen.“

Eine Gruppe umfasst circa zehn Kinder
Eine Gruppe umfasst circa zehn Kinder © KK/Privat