Seit diesem Frühjahr ist Jacqueline Eiper sogar Einsatzstellenleiterin der Wasserrettung Ossiach. Sie koordiniert das gesamte Team, repräsentiert die Einsatzstelle nach außen und sorgt dafür, dass alle Abläufe reibungslos funktionieren. Ihr Vorgänger, Nikolaj Netrval, war damals mit ein Grund, wieso sie ihr Ehrenamt überhaupt erst angetreten ist. „Ich kannte Nikolaj noch aus Schulzeiten. Seit ich auch bei der Wasserrettung bin, ist unsere Freundschaft nur noch enger geworden”, erklärt Eiper.
Die Feldkirchnerin hat sich seit ihrem Eintritt im Jahr 2018 stetig weiterentwickelt. Ihre erste Rolle als Funktionärin war die der EDV-Beauftragten, in der sie sich um die Protokollierung von Einsätzen und die Pflege des internen Systems kümmerte. Doch ihr Engagement reichte weit darüber hinaus. Als ausgebildete Einsatzkraft und Schiffsführerin steht sie regelmäßig im Einsatz und leistet wertvolle Hilfe.
Der Sommer ist dabei immer besonders intensiv. Vor allem dieses Jahr verbringt sie fast jedes Wochenende im Freibad Ossiach, wo sie mit ihrem Team bereitsteht, um im Notfall schnell eingreifen zu können. Diese Einsätze erfordern nicht nur viel Zeit und Energie, sondern auch eine große Portion Hingabe. „Es ist anstrengend, aber ich mache es gerne“, so Eiper. „Das Team ist großartig, und die Zusammenarbeit macht einfach Spaß.“
Manchmal kann das Ehrenamt aber auch an einem zerren. Besonders herausfordernd sind die Notfälle, bei denen sie direkt eingreifen muss. Solche Erlebnisse bleiben im Gedächtnis und prägen das Bewusstsein für die Bedeutung ihrer Arbeit. „Die Rückmeldungen von betroffenen Familien und Badegästen sind oft emotional und dankbar, das stärkt mich sehr in meiner Arbeit”, so die Einsatzstellenleiterin.
Die nach jedem Einsatz stattfindenden Nachbesprechungen und Feedbackrunden sind für das Team der Wasserrettung Ossiach essenziell. Sie bieten die Möglichkeit, das Geschehene zu verarbeiten, sich auszutauschen und daraus zu lernen. „Das Peer-System und die anonyme Hotline sind großartige Unterstützungsangebote, die uns helfen, auch mit belastenden Erlebnissen umzugehen“, erklärt Eiper. Diese Struktur und der familiäre Umgang im Team geben ihr die nötige Stabilität und Motivation, immer wieder aufs Neue ihr Bestes zu geben.
In Ihrer Freizeit verbringt die freiwillige Helferin viel Zeit mit ihrem heute elfjährigen Sohn, gerne auch am und im Wasser. „Zum Glück ist mein Kind auch so eine Wasserratte”, lacht Eiper.
Melanie Brandl