In der Gemeinde Steindorf kennt man Manuela Unegg als die Frau, die Feuer entfacht – im übertragenen Sinne. Als erste und einzige Frau bei der Freiwilligen Feuerwehr Steindorf hat sich die 45-Jährige einen Namen gemacht. Doch es ist ihre Rolle als Bezirksfeuerwehrjugendbeauftragte, die sie besonders auszeichnet.
Uneggs Interesse für die Feuerwehr wurde eigentlich von ihrem kleinen Sohn geweckt. „Es war sein Enthusiasmus, der mich dazu brachte, die Jugendfeuerwehr in Steindorf wiederzubeleben“, erzählt die Steindorferin. 2020, als ihr Sohn gerade einmal vier Jahre alt war, stand die Jugendabteilung kurz vor dem Aus. Dank Uneggs Engagement und einem Schnuppertraining sowie viel Mundpropaganda und Einsatz in Volksschulen explodierte die Teilnehmerzahl von nur zwei Jugendlichen auf beeindruckende 18 Kinder.
Feuerwehr als Lehre fürs Leben
Heute betreut Unegg eine lebhafte Gruppe von 15 Kindern und Jugendlichen, die regelmäßig an Übungen teilnehmen. „Unsere Übungen sind mehr als nur Training – sie sind eine Vorbereitung auf das Leben“, erklärt sie. In Steindorf beginnt die Feuerwehrkarriere bereits im Grundschulalter. Die Kinder können ab 10 Jahren der Feuerwehrjugend beitreten, mit 16 kann man dann in den Aktivstand übernommen werden. “Das wird dann immer groß zelebriert”, freut sich die Jugendbeauftragte.
Uneggs Engagement hat schnell Früchte getragen. „Wir haben dieses Jahr zum ersten Mal am Bewerbswesen teilgenommen und gleich den dritten Platz im Bezirk erreicht“, berichtet sie stolz. Die Teilnahme an Wettbewerben ist für die jungen Feuerwehrleute eine tolle Gelegenheit, ihr Können zu zeigen und das Gelernte anzuwenden.
Vorbildliche Feuerwehrfrau
Als erste Frau in der Freiwilligen Feuerwehr Steindorf ist Unegg ein Vorbild für viele. Sie hat nicht nur alle notwendigen Schulungen und Lehrgänge erfolgreich absolviert, fährt regelmäßig bei Einsätzen mit und ist Brandmeisterin in Steindorf, sondern hat auch die höchste Position in der Jugendbetreuung im Bezirk Feldkirchen übernommen. „Es ist zeitaufwändig, aber die Unterstützung meiner Kameraden und die Freude der Kinder geben mir so viel zurück“, erklärt sie.
Neben ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit bei der Feuerwehr arbeitet Unegg als Diplomrechtspflegerin am Landesgericht. Wie sie die Zeit für alles findet? „Es ist manchmal eine Herausforderung, aber ich liebe die Action und die Abwechslung“, gibt sie zu.
In ihrer Freizeit ist die motivierte Freiwillige gerne auf Reisen oder entspannt sich zu Hause in ihrem Garten. Viel Zeit verbringt sie natürlich auch mit ihrem 8-jährigen Sohn: “Der freut sich schon riesig, in zwei Jahren endlich alt genug für die Feuerwehrjugend zu sein!”
Melanie Brandl