Mehrere Weingärten stehen derzeit im Blickpunkt der Wissenschaft, so etwa Vinum Virunum in Reipersdorf bei St. Veit, auf der Burgruine Landskron bei Villach oder auf dem Schloss Kapfenstein in der Steiermark. Dort untersucht man in einem überregionalen Forschungsprojekt die Wirkung des Schafwolldüngers auf den Boden und die Reben. Dabei folgt man einer alten Methode.

„Wenn das Projekt aufgeht, dann haben wir mit dieser alten Methode Großartiges erreicht“, meint Martin Weitschacher aus Dellach am Hörzendorfer See bei St. Veit, der mit seinen Schafwollpellets, den sogenannten Ecolets, in letzter Zeit von sich Reden gemacht hat. Zwar ist bekannt, dass Gemüse und Bäume sich mit Schafwolldünger hervorragend entwickeln, doch die Wirkung auf den Wein ist heute wieder in Vergessenheit geraten. Obwohl es in der Geschichte Schafe waren, die die Weingärten gepflegt und gedüngt haben. In diesem Zusammenhang meint Weischacher: „Daher haben wir mit den Weingärtnern Gerald Neumaier von Feldkirchen und Landskron, mit Romana Candussi von Vinum Virunum bei St. Veit und mit Christof Winkler-Hermaden vom Schloss Kapfenstein in der Steiermark ausgezeichnete Winzer gewonnen, die nicht nur die Wirkung des natürlichen Düngers auf die Weinstöcke erproben, sondern auch einen eigenen Wein dazu kreieren werden.“ Dass sich diese Methode auszahlt, lässt sich aus der Geschichte laut Winkler–Hermaden erahnen, da auch bei ihm vor mehr als 50 Jahren 200 Schafe für die Pflege der Weingärten um das Schloss Kapfenstein zuständig waren und diese damit auf natürliche Weise pflegten und düngten. Das Schloss Kapfenstein gehört zu den größten ökologischen Weingärten der Steiermark, mit knapp 40 Hektar Anbaufläche. Schon mit der nächsten Ernte wird es einen Souvignier Gries geben, der zu Forschungszwecken mit Ecolets gedüngt wird.