Die Simonhöhe ist nicht nur im Winter mit den präparierten Skipisten, dem Snowboard-Weltcup und allem Drum und Dran eine Attraktion für Mittelkärnten, sondern bietet mittlerweile auch im Sommer einige Aktivitäten für Groß und Klein an. Eine davon ist in diesem Jahr neu hinzugekommen, nämlich das sogenannte „Mountaincart“.
Die Simonhöhe als Ganzjahresziel
„Diese Idee wurde uns bereits vor zwei Jahren vorgestellt und heuer haben wir uns gedacht, wir probieren es einfach mal aus“, sagt Geschäftsführer Paul Kogler. Ein klassisches Skigebiet sommerfit zu machen, ist keine leichte Aufgabe. „Wir haben uns überlegt, wie wir die Simonhöhe zu einer Ganzjahresdestination für Familien machen können und ich denke, das ist uns gut gelungen.“ Der Sommer sei eben länger als der Winter, daher sei das im Sinne der Wirtschaftlichkeit unabdingbar gewesen.
Neben den „Mountaincarts“ bietet man ein gut ausgebautes Flowtrailnetz, eine Jumpline, Single- sowie Naturtrails und ein Kinderareal an. „Das sind unsere Standbeine über den Sommer“, sagt der 25-Jährige. Zehn Stück von den Carts hat man sich angeschafft, drei verschiedene Größen gibt es zur Auswahl. Für jeden ist etwas dabei – so auch für mich. Denn ich werde nun mit einem Offroad-Buggy und dem Cart an die Spitze gefahren.
Auf geht‘s, ab geht‘s
Während sich ein paar wenige Feldhasen noch an den saftigen Gräsern der FIS-Snowboard-Weltcuppiste erfreuen, geht es für mich talwärts – natürlich mit Helm, ohne diesen ist das Fahren verboten. Die Carts sind sehr tiefgelegen und nicht motorbetrieben. Sobald man die Bremsen loslässt, geht es auch schon bergab.
Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase, in der ich mich mit dem Verhalten des Gefährts über den holprigen Untergrund vertraut mache, werden die Leinen losgelassen. Gemeinsam mit einem Besucher ziehe ich meine Runden über jene Strecke, auf der Snowboarderin Sabine Schöffmann vor einigen Monaten ihren Heim-Weltcupsieg gefeiert hat.
Sturz vermieden
Worauf zu achten ist? Nun, die jeweiligen Bremsen an der Lenkstange wirken einzeln: Der linke Bremshebel bringt das linke Hinterrad zum Stillstand und der rechte sorgt für das Abbremsen des rechten Hinterrades. Dementsprechend sollte man gröbere Verbremser vermeiden – andernfalls fällt man relativ schnell auf die viel zitierte Schnauze. Ob mir das passiert ist? Beinahe, aber das Umkippen konnte ich durch einen geschickten Beineinsatz selbstverständlich noch vermeiden.
Über die Piste hinweg sind übrigens Spuren gezogen, denen man nachfahren kann, oder eigentlich auch nachfahren sollte. Die Weltcupsstrecke kerzengerade hinunterzufahren, ist sicherlich lustig, aber auch nicht ganz ungefährlich, da zwischendrin immer wieder kleine Wege und Übergänge dabei sind.
Fazit: Ein Spaß für die ganze Familie
Unten angekommen, sind wir beide vollends überzeugt von den Gefährten. „Es macht eine irrsinnige ‚Gaude‘“, sagt auch der Besucher. Die „Mountaincarts“ können vor allem für Familien und Kinder zu einer beliebten Ausflugsattraktion werden. Nach dem holprigen Ritt bietet es sich zudem an, sich bei der Ausschankhütte in der Talstation mit Getränken und Snacks zu versorgen und den Tag bei einem gemütlichen Beisammensein ausklingen zu lassen.
Ein kleiner Profi-Tipp zum Abschluss: Das Handy sollte man während der Fahrt nicht in der Hosentasche lassen. Ansonsten muss man womöglich die gesamte Strecke im Anschluss absuchen. Und das macht definitiv weniger Spaß als das Hinunterbrettern – ein Erfahrungsbericht.