Domenic Gschoßmann aus Feldkirchen ist seit zehn Jahren Mitglied der Österreichischen Rettungshundebrigade. Bis vor drei Jahren war er mit seinem Xaver auf verschiedensten Einsätzen in ganz Unterkärnten unterwegs. Der unerwartete Tod des Beagles im Jahr 2021 machte dem Familienvater schwer zu schaffen, wie er selbst erklärt: „Xaver war mehr als nur ein Einsatzhund. Für uns zählte er zur Familie, meine beiden Töchter sind mit ihm zusammen aufgewachsen. Sein Abgang ist mir sehr schwergefallen, unsere Bindung war wirklich intensiv.“ 

Vor etwa 1,5 Jahren hat sich der ÖBB-Mitarbeiter für einen neuen Hund zugelegt. Mit seinem Retriever Ludwig trainiert nun er mehrmals täglich, im Herbst steht die erste Rettungshunde-Vorprüfung an.

Bundeswehr führte ihn zum Ehrenamt

Bereits als Jugendlicher merkte der Familienvater, dass ihm die Arbeit als Sanitäter Spaß macht. „Mit 18 war ich für die Bundeswehr in meiner Heimat Berchtesgarden tätig. Als ich mir vor etwa zehn Jahren meinen ersten Hund geholt habe, habe ich mich an die damalige Zeit zurückerinnert und wollte wieder etwas Gutes für die Gemeinschaft tun. Im Internet habe ich mich schlau gemacht und bin so auf die Hundestaffel in Feldkirchen gestoßen“, erklärt Gschoßmann. Seinen Ludwig möchte er nun als Stöberhund ausbilden, einmal in der Woche geht er mit ihm zum Staffeltraining.

Bis die beiden völlig einsatzbereit sind, wird es noch eine Weile dauern. „Mein nächstes Ziel ist, dass es Ludwig bis zur Vorprüfung schafft, eine versteckte Person in der Nähe aufzuspüren. Mit etwa 12 Wochen habe ich mit den ersten Einheiten begonnen“, erklärt der Feldkirchner.

Domenic Gschoßmann (ehrenamtlicher Hundeführer bei der Österreichischen Rettungshundebrigade)
Domenic Gschoßmann (ehrenamtlicher Hundeführer bei der Österreichischen Rettungshundebrigade) © Manuel Sackl

Aufregende Einsätze und große Dankbarkeit

Die Arbeit als Hundeführer bereitet dem 34-Jährigen nicht immer nur Freude. Vor allem Einsätze, bei denen Kinder gesucht werden müssen, gehen ihm nahe: „Ich bin selbst Vater von zwei Töchtern und kann mir nur vorstellen, wie schlimm es sich anfühlen muss, wenn das eigene Kind verloren geht. Gott sei Dank passieren solche Fälle relativ selten, im letzten Jahr waren es höchstens drei.“ Dass eine vermisste Person nicht mehr auffindbar war, ist dem Jagdhornbläser bis jetzt noch nicht passiert. Viel mehr erinnert er sich an schöne Momente, wie etwa das Hubschraubertraining mit Hund Xaver.

Ebenso glücklich ist der Hundebesitzer über die Dankbarkeit der Menschen, wie er selbst erklärt: „Ich kann mich gut an einen Einsatz erinnern, bei dem wir eine Mitte 80-jährige Klosterschwester suchen mussten. Wir konnten sie glücklicherweise bald auffinden und brachten sie zurück. Die Dankbarkeit von den Schwestern war sehr groß, das hat mich wirklich berührt.“ Auch über das Verständnis innerhalb der Familie ist Gschoßmann sehr dankbar, vor allem Ehefrau Bianca (33) unterstützt ihn tatkräftig. „Es ist schon mal vorgekommen, dass ich mitten beim gemeinsamen Essen einfach losmusste. Auch wenn wir woanders mal eingeladen sind, muss ich ständige Bereitschaft zeigen. Meine Familie stärkt mir immer meinen Rücken, wofür ich mich gar nicht genug bedanken kann.“