Mobile Pflegedienste sind gefragter denn je. Immer mehr Angehörige wollen ihren Liebsten so lange wie möglich ein Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen. Ein neuer Pflegeverein in Feldkirchen hat sich dieser Sache nun angenommen – und operiert von der Tiebelstadt aus fast in ganz Kärnten.
Ein „kleiner, neuer Verein“
„Außer im Gailtal, Völkermarkt und Wolfsberg sind wir im ganzen Bundesland vertreten“, erzählt Simone Lackner, sie ist Obfrau des Vereins „Miteinander achtsam pflegen“. Man habe den Verein „von null“ aufgebaut, gegründet wurde er gegen Ende des Jahres, am 5. Dezember. Zurzeit kümmern sich 18 Mitglieder aktiv um die Pflege und Betreuung der 82 Klientinnen und Klienten. „Dazu kommen zwei, die für die Administration zuständig sind. Wir haben ein Betreuungskontingent von rund 1500 Stunden pro Monat“, betont Lackner.
Alle möglichen Kompetenzen treffen aufeinander
Sämtliche Mitarbeiter arbeiten auf freiberuflicher Basis für „Miteinander achtsam pflegen“. Lackner: „Dadurch können wir unseren Klienten individuelle Betreuungszeiten anbieten.“ Um die Kompetenzen zu bündeln, arbeiten beim Verein mehrere verschiedene Berufsgruppen zusammen. Es gibt neben den diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegern (DGKP) auch Pflegefachassistenten (PFA), Pflegeassistenten (PA) sowie Fachsozialbetreuer und Heimhilfen. „Wir sind Profis in dem, was wir machen, können auch einige Zusatzqualifikationen anbieten und machen ebenfalls komplementäre Pflege. Einige unserer Mitarbeiter haben jetzt auch mit der Ausbildung zur ‚Pain Nurse‘ begonnen.“
Während die komplementäre Pflege das Wohlbefinden der Menschen durch den Einsatz von nicht-medikamentösen Anwendungen fördern soll, sind die sogenannten „Pain Nurses“, wie der Name schon verrät, auf das Schmerzmanagement spezialisiert. Sie begleiten Patientinnen und Patienten mit Schmerzsymptomatiken unterschiedlichster Ursachen.
Leistbare Pflege als hohes Gut
All das und noch mehr könne man von den Leistungen erwarten: „Der Verein bietet einerseits die Möglichkeit für Klienten, leistbare Pflege zu erhalten und andererseits für die Betreuungspersonen, auch leistbare Pflege durchzuführen.“ Auf die Frage, warum man in der Lage ist, kostengünstige Pflege anzubieten, erklärt Lackner: „Sie ist günstiger, da wir die Landesförderung haben.“ Laut der Obfrau bedeute dieser Umstand, dass das Land Kärnten zwei Drittel der Pflegekosten übernimmt, ein Drittel müsse die Klientin oder der Klient selbst aufbringen.
Das erklärte Ziel, das mit dem Projekt verfolgt wird: „Wir wollen den Patienten und den Angehörigen die bestmögliche Betreuung zukommen lassen und dafür sorgen, dass der Klient so lange wie möglich zu Hause im gewohnten Umfeld betreut werden kann.“
Lackner ist es wichtig, zu betonen, dass es sich bei „Miteinander achtsam pflegen“ um einen gemeinnützigen Verein handelt. „Wir haben hier wirklich etwas Großes kreiert und geschaffen. Wenn wir alles so hinbekommen, wie wir uns das vorstellen, dann soll das Konzept in ganz Österreich Anklang finden.“ Was ein wichtiger Baustein hin zu diesem großen Ziel ist: ein digitales Pflegedokumentationssystem, mit dem es vor Kurzem einige Schwierigkeiten gab. Lackner: „Die Einführung des Systems hat sich vom 15. Jänner auf den 1. März verschoben. Dadurch sind uns leider hohe Kosten entstanden.“ Man sei daher für jede Aufwendung oder Spende in finanzieller Form dankbar.