Zwei zertifizierte Kräuterexperten bauen im Bezirk St. Veit eine ganz besondere Heilpflanze an. “Die Artemisia annua, auch einjähriger Beifuß genannt, wird von mir auf einer Almfläche in Zweinitz und von meinem Cousin Simon Hainig, in Passering, angebaut”, erzählt Kerstin Mittinger. Beliebt ist die Pflanze aufgrund ihrer gesundheitlich bedeutenden Inhaltsstoffe, die antibakteriell, antiviral und immunstimulierend wirken. Die Heilpflanze ist schon lange fester Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin, hierzulande allerdings nicht sehr verbreitet. Die Idee von Hainig und Mittinger war es daher, die Artemisia annua regional anzubauen und dabei eine hochwertige Qualität zu erreichen.
“Wir haben heuer insgesamt 10.000 Artemisia Pflanzen angebaut”, erzählt Mittinger. Dafür beginnen die beiden Kräuterexperten im Frühjahr damit, aus Bio-Samen kleine Pflänzchen zu ziehen. Diese werden dann auf dem Feld angepflanzt, wo sie rein biologisch, nur mithilfe von Sonne und Wasser, bis zu zwei Meter hoch werden können. Geerntet werden die Pflanzen, wenn der Artimisinin Gehalt, also der Gehalt eines wichtigen gesundheitsfördernden Inhaltsstoffes, in den Blättern am höchsten ist. “Im Moment machen wir das alles noch händisch”, erzählt Mittinger. Von der Aussaat, über das Anpflanzen und Ernten, bis hin zum schonenden Trocknen und Verpacken geschieht alles in Handarbeit.
Begonnen haben die beiden mit dem Verkauf ihrer Produkte erst im vergangenen Jahr. Derzeit läuft der Verkauf über den FNL Shop (online oder im Schloss Hunnenbrunn), für das kommende Jahr ist allerdings ein eigener Online-Shop geplant. Zu kaufen gibt es die Heilpflanze entweder in Pulverform oder als Blattwerk. “Die Pflanze sowie das Pulver und Blattwerk haben einen unverwechselbaren, leicht süßlichen Duft”, erklärt Mittinger. Da die ätherischen Inhaltsstoffe sich positiv auf Atemwegserkrankungen oder virale Infekte auswirken, eignet sich das Blattwerk, unter anderem, gut zum Räuchern.
Lena Reiner