„Ich bin froh, dass das Finanzjahr jetzt zu Ende geht, denn die Zahlen werden immer schlechter. Aktuell haben wir ein Minus von 1,7 Millionen Euro. Aber es schaut ja auch in Zukunft nicht besser aus.“ Mit diesen Worten leitete Finanzverwalter Stephan Kräuter bei der jüngsten Gemeinderatssitzung am Montagabend jenen Punkt ein, der sich mit dem Nachtragsvoranschlag beschäftigte. Und dieser Punkt hatte es in sich. Die Opposition, in Person von Vizebürgermeister Herwig Röttl (SPÖ) und Stadtrat Christoph Gräfling (Gemeinsam für Feldkirchen), kritisierte die Finanzpolitik von Bürgermeister Martin Treffner (ÖVP) heftig.

Beide Mandatare gestehen ein, dass derzeit allgemein finanziell schwierige Zeiten herrschen, kritisieren jedoch die mangelnde Bereitschaft zur Erstellung eines langfristigen Finanzplanes. Röttl verglich die Situation mit einem Staudamm, der Risse bekommt. „Und wenn wir diese Risse nicht reparieren, wird es einen Knall machen.“ Es gäbe keine Rücklagen und es kämen in naher Zukunft noch große finanzielle Brocken auf die Stadt zu. Brückensanierungen und die Sanierung des Amthofdaches seien nur zwei davon. Auch Gräfling kritisiert eine gewisse Untätigkeit des Bürgermeisters: „Die Diskussion, die wir heute führen, führen wir mehrmals pro Jahr. Wir haben so viele Baustellen und fangen nicht an.“ Röttl und Gräfling forderten Treffner ein weiteres Mal auf, alle Fraktionen an einen gemeinsamen Tisch zu laden, um einen langfristigen Plan zu entwickeln.