Am Montag war Sommerbeginn. Und dieser macht seinem Namen alle Ehre. Die Temperaturen kletterten wieder über die 30-Grad-Marke hinaus, die Hitzewelle hat uns nach wie vor fest im Griff. Bereits um 12 Uhr hatte es bei einigen Messstationen 31 Grad und mehr. Um 16 Uhr gab es schließlich folgende Hitze-Hotspots: St. Andrä/Lav. 33,4 Grad, Klagenfurt-HTL 32,9 Grad, St. Veit 32,5 Grad, Feldkirchen 31,7 Grad und Völkermarkt 31,4 Grad. Die bisherigen Höchstwerte in diesem Jahr konnten jedoch nicht überboten werden. Diese gab es am Samstag und Sonntag mit jeweils 33,7 Grad Celsius in St. Veit/Glan und Ferlach.
Und es bleibt heiß, sehr heiß: Vor allem im Osten Kärntens, so Stefan, wird es bis einschließlich Donnerstag noch Temperaturen um die 32, 33 Grad geben. Dort sind die Ausläufer des Hochdruckgebietes "Zoe", das sich mittlerweile nach Russland verzogen hat, noch stärker zu spüren.
Gewitter kommen
Danach wird es stellenweise ungemütlich: Denn es drohen heftige Gewitter. Am Freitag ziehen erste Gewitterfronten vom Westen über Kärnten. Während es im Osten noch um die 30 Grad haben kann, werden es in Oberkärnten "nur" noch um die 27, 28 Grad. Der Samstag wird dann im ganzen Bundesland kühler, so Christian Stefan, Leiter der Zentralanstalt und Meteorologie (ZAMG) Kärnten. Wie es danach weitergeht - längere Abkühlung oder neue Hitzewelle - könne er derzeit noch nicht sagen. Dafür seien die Prognosemodelle noch zu unsicher.
Sicher ist hingegen, dass das Land Kärnten am Montag erneut eine Hitzewarnung ausgesprochen hat: "Auf die erste Aktivierung des Hitzeschutzplanes folgt nahtlos die zweite. Mehr als 900 öffentliche Einrichtungen wurden informiert, um alle notwendigen Maßnahmen gegen Temperaturen jenseits der 30 Grad weiterzuführen", sagt Beate Prettner, Landeshauptmannstellvertreterin und Gesundheitsreferentin. Christian Stefan betont: "Unsere erste Hitzewarnung hat bis Sonntag gegolten. Es geht jetzt in die Verlängerung: Mit einer sehr warmen föhnigen Südwestströmung wird die erhöhte bis starke Hitzebelastung noch ein paar Tage anhalten. Auch die Nächte bleiben vorerst noch sehr mild."
Sechs Hitzewarnungen 2017
Ein Blick zurück zeigt, dass der Kärntner Hitzeschutzplan seit 2015 jedes Jahr zumindest einmal aktiviert werden musste: "Mit sechs Hitzewarnungen war das Jahr 2017 das heißeste. Nur ein einziges Mal, und zwar am 31. Juli, wurde die Hitzewarnung im Vorjahr ausgesprochen", so Prettner. Im Detail sah es wie folgt aus: 2015: fünf Hitzewarnungen, 2016: drei, 2017: sechs, 2018: drei, 2019: drei und 2020 gab es eine Hitzewarnung.
Besonders belastend seien die hohen Temperaturen für ältere Menschen und für Kinder. Hitzestress, Sonnenstich und sogar ein Hitzeschlag könnten jeden treffen. Die ersten Warnzeichen bei Hitzestress sind: starkes Schwitzen, Leistungsabfall, Schwindel, Herzklopfen, erschwertes Atmen, trockene Haut und Muskelkrämpfe, Erbrechen, Durchfall.
"Ein Sonnenstich hingegen ist eine Reizung der Gehirnhäute und des Hirngewebes. Er entsteht durch die Einwirkung der Sonnenstrahlen auf den ungeschützten Kopf und Nacken. Besonders gefährdet sind Personen mit wenig Haaren und ganz speziell Kinder, da bei ihnen die Schädeldecke noch dünner ist", so Prettner in einer Aussendung. Die Symptome sind: roter, heißer Kopf und Kopfschmerzen, aber auch Übelkeit und Erbrechen. "Der Betroffene ist umgehend in den Schatten zu bringen, mit leicht erhöhtem Oberkörper zu lagern und den Kopf mit kalten Umschlägen zu kühlen", so die Gesundheitsreferentin. Ein Hitzeschlag wiederum sei ein lebensbedrohlicher Zustand. Innerhalb kurzer Zeit steigt die Körpertemperatur auf 41 Grad an. In diesem Fall sei umgehend ein Arzt zu verständigen.
Trinken, trinken, trinken
Als beste Schutzmaßnahmen bei hohen Temperaturen rät Prettner: "Trinken Sie mindestens zwei bis drei Liter pro Tag, am besten Wasser oder Fruchtsäfte; vermeiden Sie alkohol-, koffein- und stark zuckerhaltige Getränke; tragen Sie lockere Kleidung, eine Kopfbedeckung; kühlen Sie Ihren Körper; vermeiden Sie körperliche Aktivitäten im Freien."