Existenzängste, Homeschooling, Kurzarbeit, Beziehungskonflikte – die Sorge war groß, dass häusliche Gewalt in der Zeit der Ausgangsbeschränkungen ansteigt. Und sie war berechtigt.
Betrachtet man nur die Betretungsverbote, so könnte man fälschlicherweise aufatmen. 339 waren es in Kärnten im ersten Halbjahr 2020 und 309 im Vorjahr. Aufatmen deshalb, weil der Bund die Zählweise geändert hat: Wurde bis 31. Dezember 2019 pro Täter eine Wegweisung registriert, so werden ab heuer die Wegweisungen pro Opfer vermerkt. Das heißt: Gibt es in einem Vier-Personen-Haushalt einen Täter und drei Betroffene, so erfasst die Statistik nun drei Wegweisungen. Damit würde Kärnten unter den Vorjahreswert rutschen.
Thomas Martinz