Der Kärntner hat "beruflich" umgesattelt. Als Gewalttäter war der 33-jährige der Polizei bereits aufgefallen. Am Sonntag wurde er als Geldfälscher verhaftet. Heute laufen umfangreiche Verhöre mit dem Verdächtigen. Für das Landeskriminalamt Kärnten handelt es sich um einen außergewöhnlichen Fahndungserfolg, dem monatelange Ermittlungen vorausgingen, wie LKA-Leiter Gottlieb Türk betont.

Heute kurz nach Mittag präsentierte Türk die bisherigen Ergebnisse der Erhebungen. Der 33-Jährige war schon vor längerem ins Visier der Kriminalisten geraten. Am Sonntag führten die Beamten in der Kärntner Wohnung des Mannes eine Hausdurchsuchung durch. "Dort fanden wir Hinweise auf eine weitere Wohnung", berichtet Türk. "Und dort fanden wir eine professionell ausgestatte Geldfälscherwerkstatt." Der LKA-Chef wollte aus ermittlungstechnischen Gründen noch nicht sagen, in welchen zwei Kärntner Bezirken die Wohnungen liegen.

Falsche Fünfziger: Polizei fasst Kärntner Geldfälscher

Jedenfalls steht der 33-Jährige im dringenden Verdacht, im großen Stil 50-Euro-Noten gefälscht zu haben. "In der Wohnung lagen 1500 Stück falsche Fünfziger mit einem Nominalwert von 75.000 Euro. Sie waren bereits versandfertig", sagt Türk. "Außerdem fanden wird weitere Fünfziger im Wert von 75.000 Euro, die noch nicht fertig waren."

Übers Darknet

Die Ermittlungen haben bisher ergeben, dass der Kärntner seine falschen Fünziger übers so genannte Darknet zum Verkauf angeboten hat. Er verlangte, je nach Qualität, fünf bis zehn Euro für einen Fünziger. "Unsere IT-Spezialisten haben jetzt die schwere Aufgabe, die Spuren im Darknet wetierzuverfolgen", sagt Türk. "Verschickt hat der Mann seine Fälschungen übrigens per Post oder DPD."

Die Kärntner Kriminalisten warten noch auf eine Analyse der Nationalbank. Dort werden Fälschungen klassifiziert. "Seit Oktober des Vorjahres sind in Österreich 180 Stück falsche Fünziger mit ähnlicher Klassifizierung aufgetaucht", sagt Türk. Zunächst in Kärnten und der Steiermark, später in Wien und Oberösterreich. Sie könnten alle aus der Werkstatt des 33-Jährigen stammen. Und er dürfte seine Fälschungen auch ins Ausland verkauft haben. "Wir wissen derzeit aber noch nicht, wie viel", sagt Türk. "Jedenfalls dürfte es sich um den ersten Fall in Österreich handeln, bei dem der Fälscher übers Darknet Blüten verkauft hat."

Waffen gefunden

In der Wohnung des Mannes wurden übrigens auch Waffen gefunden, darunter eine schussbereite Maschinenpistole aus dem 2. Weltkrieg sowie ein Wurfmesser, ein Beil und Dekorwaffen. Gegen den Verdächtigen besteht bereits ein Waffenverbot.