Zöllner des Zollamtes Klagenfurt-Villach beschlagnahmten, binnen sieben Tagen exakt 92.780 Zigaretten. Ende Oktober wurde ein rumänischer Reisebus, der auf der Kärntner Straße (B 83) bei Arnoldstein unterwegs war, durch die Operative Zollaufsicht (OZA) kontrolliert. Mit im Einsatz: Tarek und Ronny. Die beiden Schäferhunde "verwiesen" sofort auf zwei Taschen unter dem Gepäck der 27 Reisenden.
Finanzstrafverfahren eingeleitet
Dort konnten die Zollbeamten eine Hälfte der Zigaretten sicherstellen, die andere Hälfte war im Getrieberaum des Busses versteckt. Nach Abnehmen einer Abdeckung im konnten die Zigaretten, die in schwarzer Folie verpackt waren, gefunden werden. Buslenker und Reisende mussten 7500 Euro als Sicherheitsleistung. Gegen den Lenker, er hat die Verantwortung für den Schmuggel der 39.000 Stück Zigaretten übernommen, wurde zudem ein Finanzstrafverfahren eingeleitet.
Hohlraumsonde im Einsatz
Anfang November folgte der nächste Aufgriff im Zuge einer mobilen Kontrolle auf der Südautobahn (A 2) Höhe Wolfsberg: Ein rumänischer Reisebus wird nach Befragung der Reisenden einer Intensivkontrolle unterzogen. Der Fahrer wurde aufgefordert die Lüftungsschächte über den Sitzreihen zu öffnen. Mit Hilfe einer Hohlraumsonde wurde festgestellt, dass sich hinter diesen Abdeckungen aus Aluminium Zigaretten befinden dürften.
In der letzten Sitzreihe des Busses hat Diensthund Aiko im Bereich des Lüftungsschachtes verwiesen. Daraufhin wurde der Bus zum Kontrollplatz Haimburg geleitet und der Fahrer aufgefordert, sämtliche Zigarettenverstecke zu öffnen. Insgesamt konnten so 53.780 Stück Zigaretten (Wert: rund 1600 Euro) beschlagnahmt werden.
Schmuggelbus schon einmal erwischt
Besonderes Detail: Der selbe Bus wurde bereits Ende Juli 2016 von Zöllnern der Zollstelle Heiligenkreuz einer Kontrolle unterzogen. Bilanz damals: Drei geschmuggelte Pudelwelpen sowie 55.600 Stück Zigaretten, die ein Fahrer damals über die Grenze brachte.
Durch einen Hinweis innerhalb der Zollverwaltung konnte der gleiche Bus, allerdings mit anderem Buslenker, nun erneut dingfest gemacht werden. Als Strafsicherheit wurden 2200 Euro eingehoben, den Lenker erwartet eine Geldstrafe von 7000 Euro. Heinz Isopp, Leiter des Zollamtes Klagenfurt-Villach, ist angesichts der jüngsten Aufgriffe stolz auf sein Team: "Unsere Bediensteten leisten täglich einen unverzichtbaren Beitrag im Kampf gegen den Zigarettenschmuggel."
Sieben Millionen Zigaretten beschlagnahmt
Ermittlungen im Bereich des Zigarettenschmuggels auf nationaler und internationaler Ebene bilden einen Schwerpunkt der bundesweit tätigen Zollfahndungsteams. Österreichweit wurden zwischen Jänner und September dieses Jahres mehr als sieben Millionen Zigaretten durch die Zollfahndung und zusätzlich 13.700 Kilo Tabak sichergestellt. Allein aus dem heuer bisher aufgegriffenen Tabak hätten rund 13 Millionen Zigaretten hergestellt werden können.
"Rauchen gefährdet die Gesundheit - das Rauchen illegaler Tabakprodukte allerdings noch mehr", sagt Herwig Heller, Leiter der Betrugsbekämpfung im Finanzministerium. "Von fragwürdigen Herstellungsorten und -methoden bis zu nicht bekannten Inhalts- und Zusatzstoffen, die Risiken für die Konsumenten sind nicht zu unterschätzen. Darüber hinaus möchten wir die redlichen Wirtschaftstreibenden im Land schützen", sagt Heller. "Schmuggel und Hehlerei von Tabakerzeugnissen sind kein Kavaliersdelikt."