Seit Tagen haben Verwandte und Freunde verzweifelt nach der jungen Frau gesucht und gehofft, dass sie sich nur eine unangekündigte "Auszeit" genommen hat. Tagelang hatten sie via Facebook appelliert sie möge sich melden. Doch nun ist es traurige Gewissheit: Die 25-jährige, schwangere Kärntnerin Claudia Konstantinovics, die zuletzt in Wien gelebt hat, und ihr einjähriger Sohn sind tot.
Bluttat mit Dienstwaffe?
Trofaiach: Mordopfer in Gestrüpp versteckt
Ihr Lebensgefährte, der 23-jährige steirischer Polizist Daniel L., der auch in Wien lebt, ist geständig, die Frau, die im sechsten Monat schwanger war, und den gemeinsamen einjährigen Sohn Noah getötet zu haben. Er soll sie mit seiner Dienstwaffe - eine Glock 9mm - erschossen haben, was die Landespolizeidirektion Wien aber nicht bestätigt. "Er hat in einer Befragung gestanden, dass er die Frau und den Sohn getötet hat. Dann hat er aber nichts mehr gesagt", berichtete Polizeisprecher Patrick Maierhofer. Auch das ungeborene Leben, das Paar erwartete offenbar wieder einen Sohn, der Louis heißen sollte, hat er ausgelöscht.
Nach der Tat habe der Polizist, der seit Jänner in Wien im regulären Polizeidienst ist, am Montag dieser Woche selbst eine Vermisstenanzeige gemacht. Im Zuge der Ermittlungen hätten sich aber die Verdachtsmomente gegen den Polizeibeamten erhärtet. Der Geständige ist schließlich in seiner steirischen Heimat bei seinen Eltern ausfindig gemacht und festgenommen worden.
Das Facebook-Posting des Innenministerium über die Blutat.
Die Kriminalisten sollen inzwischen die Leichen der Frau und des Sohnes in der Steiermark entdeckt haben. Sie waren im Freien mitten in Hafning (Gemeinde Trofaiach) in einem Koffer versteckt. Die Frau und das Kind habe er in Wien getötet, so der Polizeisprecher. Erst dann soll der 23-Jährige die Leichen in die Steiermark gebracht haben. In Hafning ist der Fundort großräumig abgesperrt, ermitteln die Kriminalisten und Spurensicherer auf Hochtouren.
Die Tötung habe der Beamte in einer ersten Befragung gestanden, erst danach werde es eine ausführliche Einvernahme geben. Das Motiv der Bluttat sei vorerst noch völlig unklar, sagte Maierhofer am Nachmittag. Durchgesickert ist inzwischen aber, dass es sich um eine Beziehungstat aus Eifersucht handeln dürfte.
"Kerzen vor Wohnung in Wien"
Freunde haben nunmehr via Facebook dazu
aufgerufen, Kerzen vor der Wohnung der Frau in Wien-Margareten anzuzünden. "Für unsere geliebte Tochter/Freundin/Schwester und für unsere zwei
Sonnenscheinkinder", hieß es im entsprechendem Posting am Freitag. "Möget ihr auf ewig ruhen", schrieb die Freundin der Frau, die bereits am Montag die Suche in sozialen Netzwerken initiiert hatte. Mit den Worten "Wir lieben euch..." endete der Beitrag.