Seit Montagnacht lassen unablässige Regenfälle und starker Südwind an der Adriaküste den Wasserstand gefährlich ansteigen. Mittlerweile gibt es Überschwemmungen in den italienischen Städten Triest, Grado und Muggia. In Slowenien sind Piran, Izola und Koper betroffen und in Kroatien ist Rijeka überschwemmt, auch aus Dubrovnik, Šibenik und Pula werden Behinderungen gemeldet.
In Piran und Koper heulten am Dienstag in den frühen Morgenstunden bereits zweimal die Sirenen und das regionale Informationszentrum sprach eine Warnung aus: Am Vormittag erwartet man einen weiteren Anstieg der Pegel. 30 bis 50 Zentimeter hoch könnte das Meer über die Ufer der Küstenstädte treten. Sturmwinde über der Adria lassen das Meer regelrecht anschwellen und erhöhen mit der Flut in den Morgenstunden den Wasserspiegel. Besonders betroffen ist derzeit das sogenannte "Kap Madonna" in Piran. Mit einer Entspannung ist am Dienstag und am Mittwoch nicht zu rechnen, wie die Zivilschutzzentrale mitteilte: "Wir erwarten bis Mitternacht Sturmböen von 120 km/h." Bewohner werden aufgefordert, sich nicht an exponierten Orten nahe der Küste aufzuhalten, mit dem Pkw keine Küstenstraßen zu nutzen und nach Möglichkeit geparkte Autos in Sicherheit zu bringen.
Pegelstand höher als 2019
Peter Ventin, Leiter der Kriseninterventionsstelle in Piran sagte gegenüber 24ur: "Wir haben Sperren vor dem "Tartini-Platz" errichtet, bis jetzt haben wir es irgendwie geschafft, das Wasser einzudämmen, trotzdem wird der Platz langsam überflutet. Das Wasser steht überall extrem hoch. Es überschwemmt auch Orte, die bisher nie davon betroffen waren. Das Wasser steht schon höher als bei der Flut 2019." Arso, der Nationale meteorologische Wetterdienst Sloweniens meldet in einem Tweet: "Der fünfthöchste Meeresspiegel seit 1961 wurde gerade in Koper mit 365 Zentimeter gemessen."
Kroatien
Auch aus den Küstenregionen Kroatiens werden zahlreiche Überflutungen gemeldet. Entlang der gesamten kroatischen Küste wurde Unwetteralarm der höchsten Stufe ausgerufen. Im Bereich des Marktplatzes von Rijeka kam es zu Überschwemmungen. Probleme werden auch aus Pula, Šibenik und Dubrovnik gemeldet. Wasserstände sind um bis zu 60 Zentimeter angestiegen.
Italien
Triest, Muggia, Grado und Liginano wurden von den Fluten der Adria überschwemmt. Fotos zeigen meterhohe Wellen, die an der Uferpromenade Grados brechen. Der Bürgermeister von Grado, Claudio Kovatsch, ordnete für heute die Schließung aller Schulen, Friedhöfe, Sportplätze und Stadtparks an, und sogar das Rathaus bleibt zu. Autos dürfen erst ab zehn Meter Entfernung zur Küste oder Kanälen geparkt werden. Auch in Triest bleiben Stadtparks und Friedhöfe wegen der anhaltenden Wetterverschlechterung geschlossen. Durch den starken Sturm, der mittlerweile Geschwindigkeiten von 120 km/h überschreitet, soll es am Nachmittag zu einer massiven Abkühlung kommen. In sozialen Medien werden Videos gezeigt, wie Bewohner mit SUPs oder Kajaks durch die Straßen paddeln.
Erwartet werden in allen Regionen hohe Sachschäden und Probleme mit der Kanalisation. Der nächste Höhepunkt des Wasserpegels wird für Mittwochmorgen prognostiziert, wo ein Anstieg von zumindest 20 Zentimeter erwartet wird.