Nicht nur das West-Nil-Virus bereitet in Friaul-Julisch Venetien gerade Sorgen. Am Donnerstag wurden auch die ersten beiden Fälle des Usutu-Virus in Friaul gemeldet. Einer der beiden Infizierten ist ein Blutspender aus Lignano, ein anderer ist aus Tricesimo bei Udine Nord, wie regionale Medien berichten. Beide haben keine Symptome. Auf den Infekt kam man im Zuge der Untersuchungen von Blutspenden, die wegen einer derzeit erhöhten Infektionsrate mit dem West-Nil-Virus in Friaul und im Veneto spezifisch gemacht werden.
Da das Usutu-Virus dem West Nil-Virus ähnelt, zeigen die Tests das eine wie das andere an. Beide Krankheitserreger werden durch Gelsenstiche übertragen. Das Usutu-Virus gilt als für den Menschen ungefährlicher als das West-Nil-Virus, das im Veneto für zwei Todesfälle verantwortlich gemacht wird.
Fieber und Hautausschlag
Das Usutu-Virus (USUV) wurde laut Ages, der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit in Österreich, 2001 in Österreich bekannt, weil es ein Amselsterben ausgelöst hatte. Seither wurde es in mehreren Ländern Europas nachgewiesen. Infektionen des Menschen sind selten und verlaufen meist unbemerkt. Vereinzelt kommt es zu milden Symptomen wie Fieber und Hautausschlag. Das Virus wurde im Jahr 2017 erstmals in Österreich bei sechs Blutspendern aus dem Raum Wien/Niederösterreich/Burgenland nachgewiesen.
Bei keinem der österreichischen Blutspender zeigten sich vor oder nach der Blutspende klinische Symptome. Diese österreichischen Fälle und Beobachtungen in Europa lassen darauf schließen, dass sich das Usutu-Virus zunehmend ausbreitet.
Das Usutu-Virus trat erstmals im Jahr 1959 in Südafrika auf und wurde nach einem Fluss in Swasiland benannt.