Das Pfingstwochenende naht und damit auch der für viele Kärntner obligate Italien-Urlaub. Den Touristikern in Lignano, Bibione und Jesolo stehen aber nicht nur wegen der prognostizieren sommerlichen Temperaturen die Schweißperlen auf der Stirn. Nach Unwetterschäden in den vergangenen Tagen war der Strand von Jesolo gerade erst wieder auf Vordermann gebracht worden. Am Samstag machte der peitschende Ostwind Bora diese Arbeit aber wieder zunichte. Die den ganzen Tag anhaltende Sturmflut hat den Strand auf weiten Teilen ins Meer gerissen.
Zwei Schirm-Reihen weggerissen
Es fehlen zwei Schirm-Reihen, der Höhenunterschied zwischen der Fläche direkt am Meer und der bei den verbliebenen Schirmreihen beträgt bis zu 60 Zentimeter. "Für uns ist das ein Notfall. Die Touristen kommen in Massen und wir haben keinen Strand anzubieten", sagte Strandmanager Alessandro Iguadala der Venedig-Ausgabe der italienischen Tageszeitung "Il Gazzettino". Es sei neu, dass die Bora überhaupt große Schäden in Jesolo anrichte. Das ständig neue, kurzfristige Herrichten des Strandes reiche nicht mehr. "Es fehlen umwelttechnische Studien sowie Konzepte und eine Infrastruktur. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren", so Iguadala. Jesolos Bürgermeister Valerio Zoggia sprach von Tausenden von Kubikmetern verlorenen Sandes: "Das wird jetzt alles von den Reserven in der Gemeinde wieder hergeführt."
Ein-Meter-Stufe ins Meer
Auch in Bibione werden große Schäden auf einer weitläufigen Strecke zwischen Bibione und dem Pinienstrand Lido dei Pini verzeichnet. "Mehr als ein Kilometer der Küste ist ins Meer verschwunden. Jetzt haben wir dort sozusagen eine Stufe mit einem Meter Höhe. Zwei Reihen von Schirmen sind ins Nichts verschwunden und auch zwei Bademeister-Türme sind wie vom Erdboden verschluckt. Eine erste vorsichtige Schätzung beläuft sich auf 30.000 Kubikmeter verlorenen Sandes", sagte Gianfranco Prataviera, Präsident der Strandbetreiber Bibione Spaggia.
Schlecht sieht es für Hundefreunde aus: Der beliebte Pluto-Strand wurde ebenfalls nicht verschont.