In Triest in Italien wurde der erste Fall einer Infektion mit dem Chikungunya-Virus (CHIKV) registriert, berichtet die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Die tropische Infektionskrankheit, die durch die asiatische Tigermücke übertragen wird, war ursprünglich nur im östlichen und südlichen Afrika verbreitet. Seit einigen Jahren hat sich das Chikungunyafieber über den Indischen Ozean, die Karibik und Amerika ausgebreitet. Auch in Europa häufen sich die Fälle.
Der Bürgermeister von Triest, Roberto Dipiazza, ordnete die Desinfektion in einem Umkreis von zweihundert Metern vom Infektionsherd an. Die Behörden haben nun mit der Desinfektion in weiten Bereichen des Bezirks Valmaura, insbesondere um die Sportstadien Grezar und Rocco, begonnen.
Es ist der erste Fall in Triest, allerdings bereits der fünfte in Italien. Die Infektionskrankheit ist in Italien ebenso wie in Österreich meldepflichtig. Laut italienischen Medien soll eine Mückenplage aufgrund des ungewöhnlich warmen Wetters im Oktober für die steigenden Infektionszahlen verantwortlich sein.
Gebeugter Mann
Das Wort "Chikungunya" heißt übersetzt "der gekrümmt Gehende" und stammt ursprünglich aus der Sprache der Makonde, einem Bantuvolk in Tansania. Im Deutschen wird die Krankheit auch "Gebeugter Mann" genannt. Das österreichische Gesundheitsministerium schreibt auf seiner Website, dass die Bezeichnung ein Hinweis auf die teilweise stark einschränkenden Gelenksbeschwerden sei.
Die Erkrankung tritt meist eine Woche bis maximal zwölf Tage nach dem Stich durch eine infizierte Mücke auf und äußert sich durch schnell ansteigendes hohes Fieber, starke Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Kopfschmerzen. Der Großteil der Fälle verläuft ungefährlich, bei Neugeborenen, älteren Menschen und Personen mit chronischen Krankheiten wurden teilweise schwere Verläufe beobachtet.