Das schöne Herbstwetter mit strahlendem Sonnenschein lockt derzeit viele zum Ausflug nach Friaul-Julisch Venetien ans Meer. Und viele gönnen sich dann gerne in Kärntens italienischer Nachbarregion einen Teller mit "Spaghetti alle Vongole".
Adlerdings ist derzeit Vorsicht geboten: In der Lagune von Marano, an der Grado, Lignano und Marano Lagunare liegen, hat die Gesundheitsbehörde "Azienda sanitaria universitaria del Friuli centrale" (AsuFc) ein Fangverbot für Mollusken verordnet. Zu den Fangverbotszonen zählen laut der italienischen Tageszeitung "Il Piccolo" unter anderem die Lagunen von Grado und Marano. Untersuchungen der Fänge ergaben eine erhöhte Kolibakterien.
Kläranlage von Lignano
Es ist nicht das erste Fang- und Konsumationsverbot im heurigen Jahr in der Lagune von Marano. "Eigentlich sollten längst die Alarmglocken geschlagen haben, aber es bleibt alles leise. Niemand fragt sich offensichtlich, warum sechs Kilometer von der Küste entfernt Mollusken gefunden werden, die einen exzessiven Gehalt an Kolibakterien aufweisen. Man weiß aber, dass dort an der Stelle die Abwässer von der Kläranlage von Lignano zirkulieren", klagt Cristian Sergo, Politiker der Partei "MoVimento 5 Stelle".
Immer wieder wird Kritik laut, dass die in den 1970er-Jahren erbaute Kläranlage unterdimensioniert sei. Sie könne die Fäkalien von etwa 86.000 Personen bewältigen. In der Sommersaison gäbe es aber Tage, an denen zusätzlich rund 250.000 Gäste beherbergt werden.