Große Ehre für sechs Dörfer in Friaul-Julisch Venetien. Sie wurden mit der „Orangen Fahne“ ausgezeichnet. Ein Gütesiegel für kleine Orte, die sich besonders in den Bereichen Kultur, Handwerk, Umweltschutz, Weingastronomie und Gastfreundschaft engagieren.
Cividale
Andreis
Das am Eingang der Valcellina auf 455 Metern gelegene Dorf Andreis ist eines von ihnen. Es gehört zum Naturpark der Friulanischen Dolomiten. Das typische Haus von Andreis verfügt über Laubenbalkone aus dunklem Holz und Außentreppen, die Mauerwerke sind aus Stein. Das Bauernmuseum Museo dell‘Arte e della Civilta Contadina zeugt von der uralten Kultur des Ortes. Ein besonderes Augenmerk gilt den verschiedenen Handwerken, von der typischen Verarbeitung von Knochen zur Herstellung von Tabakdosen und Kämmen bis hin zur Holzverarbeitung. Sehenswert sind zudem der Nordic Life Park mit seinen zahlreichen Nordic-Walking-Strecken und die Wildvogelpflegestation. Stärken kann man sich in der Locanda „Al Vecje For“.
Barcis
Barcis liegt an einem türkis-grünen Stausee. Im terrassenförmig angeordneten Dorf befindet sich der Palazzo Centi aus dem 16. Jahrhundert. Der Bau vereint rustikale Stilelemente der Valcellina mit eleganten Elementen der venezianischen Architektur. Barcis gehört zum Naturschutzgebiet Forra del Cellina. Hier beginnt der spektakuläre Teil der vom Fluss Cellina in die Felsen gekerbten Schlucht mit steilen Felswänden, die senkrecht ins kristallklare Wasser abfallen. Man kann sie zu Fuß, mit dem Fahrrad oder einem Sonderzug erleben. Eingekehrt wird in der „Locando con Cucina Serenissima“ oder bei „Chiosco da Mosega“.
Cividale
Die Juwelen von Cividale nahe der Weinbaugegend Colli Orientali gehören zum Unesco-Kulturerbe. Da ist zum Beispiel das Kloster von S. Maria della Valle, der Tempietto Langobardo (Langobardentempel) und das archäologische Zentrum Podrecca Signorelli. Es ist ein Vergnügen, durch das malerische Zentrum zu flanieren und von der Teufelsbrücke aus, den Natisone-Fluss zu betrachten und den Dom, die Kirchen und eleganten Gebäude zu bewundern. Die zahlreichen Restaurants der Altstadt und der Umgebung lassen das Geschmackserlebnis der regionalen Produkte hochleben. Besonders zu empfehlen: Al Monastero, Ippolito, Antica Trattoria Dominissimi, Agriturismo Alturis.
Frisanco
Die Naturschönheiten der kleinen, im Naturpark der Friulanischen Dolomiten gelegenen Ortschaft Frisanco verschmelzen mit der architektonischen Schönheit der Häuser aus Stein und Holz. Spaziergänge und Wanderungen durch die eigentümliche Landschaft werden vom Besucherzentrum organisiert, das sich in einer ehemaligen Käserei im Ortsteil Poffabro befindet. Im Gemeindehaus ist die ständige Ausstellung „Da Li Mans di Carlin“ eingerichtet, die dem Besucher eine Reihe von typischen Gegenständen und Bauten der Bauernkultur der Val Colvera zeigt. Die Besonderheit: Sämtliche Exponate sind in Miniatur, Maßstab 1:10, dargestellt. Sie wurden vor 30 Jahren in mühevoller Kleinarbeit von einem Bewohner des Tals angefertigt. Feine Gerichte gibt es in der Osteria De Cippi und bei Lis Aganis.
Maniago
Maniago wurde 981 zum ersten Mal schriftlich erwähnt, als Kaiser Otto II. dem Patriarchen von Aqileia den Besitz der „cortem que vocatus Maniacus“ bestätigte. Unter der venezianischen Herrschaft im 15. Jahrhundert begann sich in der Stadt ein Handwerk zu entwickeln, für das sie heute berühmt ist. Seit über 600 Jahren stellen Schmiede unterschiedliche Arten von Klingen her. Im Museum der Schmiede und Messerkunst kann man die Entwicklung nachvollziehen. Zum Einkehren empfehlen sich die Restaurants „Tre Torri“ und „La Bigolerea“.
San Vito al Tagliamento
San Vito al Tagliamento begrüßt seine Besucher mit Gebäuden aus dem Mittelalter und der Renaissance, in denen vorbildlich restaurierte Fresken zu bewundern sind. Überraschend sind die drei Stadttore Torre Raimonda, Torre Scaramucci und Torre Grimana. Im öffentlichen Palazzo Altan finden immer wieder Ausstellungen statt. Sehenswert ist der Park hinter dem Palazzo mit seinen akkurat geschnittenen Hecken. Der Dom mit dem Campanile aus dem 15. Jahrhundert zeugt von der venezianischen Vergangenheit. Auf der Piazza del Popolo kann man die Patrizierhäuser und die Antica Loggia bewundern. Die „Osteria al Bacco San Vito“ und „Il Divino“ laden zum Verweilen ein.
Elisabeth Tschernitz-Berger