"Ich bin Venezianer, aber das habe ich in 46 Jahren noch nie erlebt", zeigt sich Claudio Vernier, Präsident des Vereins "Piazza San Marco", in einem Fernsehinterview auf "Antenna Tre" schockiert über die Vorgänge in der historischen Altstadt von Venedig. Dort, mitten auf dem Markusplatz, ist es am Sonntag zu unfassbaren Szenen gekommen: Kellner und Touristen gingen mit Fäusten und Stühlen aufeinander los.
Laut italienischer Medien seien Gäste, die die Toilette im Café benutzen wollten, ohne etwas zu konsumieren, der Auslöser für den Eklat gewesen sein. Auch sollen sich die vier Personen laut noch unbestätigter Meldungen nicht in der Warteschlange vor der Toilette eingereiht und die Anweisungen des Personals ignoriert haben. Daraufhin kam es im Gastgarten vor dem Lokal, mitten zwischen den Tischen des renommierten Cafés mit Blick auf den Palazzo Ducale, zur Rauferei. Andere Café-Besucher sollen fluchtartig das Lokal verlassen haben.
Vorfälle mit Touristen nehmen zu
Obwohl es angeblich die erste Schlägerei zwischen Gästen und Kellnern auf dem Markusplatz gewesen sein soll, häufen sich die Zwischenfälle mit Touristen, die immer dreister würden. Es werde für die Stadt immer mehr zur Herausforderung, den enormen Touristenansturm zu kontrollieren, so Vernier. Zwar nicht am Markusplatz, aber an anderen Orten der Stadt sei es schon zu Schlägereien unter Urlaubern gekommen. Und besonders gefährlich ist der – strengstens verbotene – Sprung in den Kanal, den manche Touristen auch noch filmen, um die Videos in sozialen Netzwerken zu posten. Heuer im Sommer wäre ein Tourist dabei beinahe auf eine Gondel gesprungen.