Der 120 Meter hohe Colle di Osoppo ist ein schönes Beispiel für eine Entdeckung am Wegesrand. Wer auf der oberitalienischen Autobahn A 23, der Verlängerung der österreichischen Südautobahn, ans Meer fährt, kommt 30 Kilometer nördlich von Udine direkt an dem Hügel vorbei. Für historische Interessierte zahlt sich ein Abstecher aus: Der Colle di Osoppo war schon in vorrömischer Zeit besiedelt und über Jahrhunderte hinweg von großer strategischer Bedeutung. Wer dort oben saß, kontrollierte die schon damals wichtige Nord-Süd-Verbindung, die an dieser Stelle durch und später über den Fluss Tagliamento führt.
Venezianer, Österreicher, Franzosen und zuletzt natürlich die erst in den 1950er-Jahren "abgezogenen" Italiener errichteten militärische Bauten. Ihre gigantischen Ruinen und unterirdischen Gänge, mit denen sie zum Teil verbunden waren, sind als Freilichtmuseum frei zugänglich. Bei den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, wie den Überresten der beim Erdbeben 1976 eingestürzten Kirche San Pietro und den versteinerten Fußabdrücken von Tieren, die vor mehr als vier Millionen Jahren gelebt haben, gibt es mehrsprachige Infotafeln.
Auf den Hügel gelangt man aus dem Zentrum des Ortes Osoppo über die für Pkw problemlos befahrbare Via Divisione Julia.