Sie wurden aus Nordamerika eingeschleppt und sind in Italien mittlerweile zur Plage geworden. Blaue Krabben bedrohen in der Adria die heimische Tierwelt und richten hohen Schaden in der Fischerei und Muschelzucht an. Eingeschleppt wurden die Krabben schon vor Jahrzehnten, aufgrund der immer wärmer werdenden Wassertemperaturen vermehren sie sich mittlerweile massiv.

Die invasiven Schalentiere sind sehr gefräßig. Die Blauen Krabben fressen so ziemlich alles und davon viel. Sie bewegen sich schnell, gelten als aggressiv und fangen auch vorbei schwimmende Fische. Besonders gerne verzehren sie aber Muscheln. Allein im Veneto leiden unter dieser Plage bereits 1500 Unternehmen.

In der Provinz Verona schien das Problem bisher ein weit entferntes zu sein. Doch das könnte sich jetzt ändern. Wie lokale Medien berichten, wurden bei Mantua bereits einige Blaue Krabben gefangen. Diese bewegen sich im Po flussaufwärts und gelangten auch in den Minico, einen Abfluss des Gardasees. Die Schalentiere sind somit keine 100 Kilometer mehr von Garda entfernt.

"Schutz der heimischen Artenvielfalt"

"Sollte der Aufstieg also weitergehen, ist es möglich, dass die Blaue Krabbe auch am Gardasee ankommt. Eine neue gebietsfremde und besonders invasive Art könnte daher zu einem Ungleichgewicht unvorhersehbaren Ausmaßes führen", schreibt "VeronaSera".

Laut WWF sei nicht sicher, ob die ansonsten im Salzwasser lebenden Tiere sich anpassen und im Gardasee vermehren können. Doch dass diese Krabbe den See erreichen kann, ist für die Umweltschützer nahezu sicher. Dagegen könne wenig getan werden. Filippo Gavazzoni, Vizepräsident der Comunità del Garda, fordert unterdessen ein Gesetz zur Desinfektion der Rümpfe und Motoren von Booten: "Es geht um den Schutz der heimischen Artenvielfalt, die das Erbe aller ist."

Um die Population der Krabben zu dezimieren, setzen Restaurants nahe Venedig und in Triest die Tiere übrigens auf die Speisekarte.