In den vergangenen Wochen haben sich immer wieder Touristen über grüne Algen an oberitalienischen Stränden geärgert. Experten betonten, dass diese ungiftig und der Beweis für ein intaktes Ökosystem seien. Doch nun sind vor dem Touristenort Duino nahe Triest, der nicht nur für sein Schloss, sondern auch für seinen Strand bekannt ist, Algen aufgetaucht, welche die italienische Umweltbehörde Arpa am Montag Alarm schlagen ließen. Es handelt sich um die "Ostreopsis ovata".
"Vorsicht ohne Alarmstimmung"
Igor Gabrovec, der Bürgermeister der betroffenen Gemeinde, postete auf seiner Facebook-Seite: "Im Zuge des regulären Monitorings der Qualität des Meerwassers hat die regionale Umweltschutzbehörde der Gesundheitsbehörde der Region und unserer Gemeinde die Präsenz der Algenart beim Strandgebiet von Canovella de Zoppoli gemeldet."
Die einzellige Panzeralge aus der Gruppe der Dinoflagellaten produziert Griffstoffe, die auch Menschen gefährlichen werden. Die Alge reizt nicht nur die Haut. Das Einatmen kann zu Entzündungen der Nasenschleimhaut, des Rachens und des Kehlkopfes führen, begleitet von Übelkeit, Erbrechen und Fieber. Das Gift wird auch über Aerosole verbreitet. So kommt man ohne Baden im Meer allein durch den Aufenthalt am Strand mit dem Gift in Kontakt. Auch das Ökosystem wird beeinträchtigt, indem verschiedene Organismen absterben.
Selten an nördlicher Adria
Die Algenart wird eher selten beobachtet, meistens im Pazifik, in der Karibik und im Tyrrhenischen Meer, also im südlichen Mittelmeer. Nach dem von der Umweltbehörde Arpa bestätigten Fund der toxischen Algenart steht nun das ganze Küstengebiet von Friaul-Julisch Venetien diesbezüglich unter Beobachtung.
Am Donnerstag werden an der Fundstelle erneut Proben genommen. Sollten die Grenzwerte überschritten sein, wird die Gemeinde die betroffenen Orte per Verordnung sperren. "Bereits im Sommer 2020 wurde diese Algenart in der Nähe unserer Küste gefunden", sagt Fabio Scoccimarro, Umweltbeauftragter der Region Friaul-Julisch Venetien.