Die Teuerungen und das schlechte Wetter bringen Kärntens italienischer Nachbarregion Friaul-Julisch Venetien eine Sommersaison, die zu wünschen übrig lässt. Medien sprechen von einer mittelmäßigen Saison in Lignano. Und nicht nur am Meer, sondern auch in den Bergen sieht es nicht anders aus. Sogar auf den Heiligen Berg, den Lussari, pilgern laut der Friulaner Tageszeitung "Messaggero Veneto" weniger Gäste.

"Wir haben Mitte Juli schon bemerkt, dass die Buchungen stark abgenommen haben. Da war aber bei uns noch kein Unwetter in Sicht. Da ging es also sicher um die Teuerung. Ich spreche von jenen im alltäglichen Leben, die uns allen zusetzen, aber auch von jenen in der Gastronomie. Viele Gastronomen haben Kredite aufgenommen und müssen die zum Teil teureren Raten bedienen. Das schlägt man ebenfalls auf den Preis auf", sagt Paola Schneider, Präsidentin des Friulaner  Beherbergerverbandes "Federalberghi". Sie selbst betreibt das Hotel "Riglarhaus" in Sauris.

Auch Einheimische fehlen

Derzeit würden in Friaul neben den internationalen zusätzlich auch noch regionale Gäste fehlen. "Viele Friulaner, die sonst ein Wochenende in die Berge oder ans Meer gefahren sind, weichen jetzt mit den günstigen Flügen nach Albanien aus, wo alles weniger kostet und wo man vielleicht auch noch nicht war", so Schneider. Da mit Ende des Hochsommers die Preise in den Behebergungsbetrieben wieder sinken, hofft Schneider als Branchensprecherin darauf, "dass Ende August, Anfang September wieder mehr Urlauber buchen".

Nicht nur in der Region Friaul-Julisch Venetien ist die heurige Saison nicht so rekordverdächtig. Im Urlaubsort Jesolo fehlen laut "Il Gazzettino" deutsche Gäste. Sie dürften wegen der Finanzkrise nicht gekommen sein. Und diejenigen, die gekommen sind, sparen bei den Einkäufen und beim zweiten oder dritten Getränk am Abend, wird berichtet. Jesolo dürfte derzeit um rund fünf Prozent unter den sommertouristischen Erwartungen liegen.