Nach den katastrophalen Überschwemmungen in Slowenien ist die geschätzte Schadenssumme nach oben revidiert worden. Regierungschef Robert Golob sprach am Montagabend von mehreren Milliarden Euro. Allein für die ersten Arbeiten zur Instandsetzung der lokalen Infrastruktur in den betroffenen Gebieten werde die Regierung mehr als 100 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
"Wenn wir noch vor zwei Tagen von mehreren hundert Millionen Euro Schaden ausgegangen sind, wissen wir heute, dass es mehrere Milliarden Euro sein werden", sagte Golob TV Slovenija. Am Dienstag will die Regierung ein weiteres Hilfspaket verabschieden. Der Premier kündigte außerdem an, den kommenden Montag (14. August) arbeitsfrei zu erklären, um freiwillige Helferinnen und Helfer zu unterstützen.
Liquiditätsdarlehen oder Subventionen
Große Schäden werden auch für die Wirtschaft befürchtet. Eine Gesamtschätzung gibt es noch nicht, die betroffenen Unternehmen sprechen von Dutzenden Millionen Euro. Die Regierung kündigte an, mit Liquiditätsdarlehen oder Subventionen zu helfen.
In den betroffenen Gebieten wurden am Dienstag die Aufräumarbeiten fortgesetzt. Große Gefahr drohte durch zahlreiche Erdrutsche. Allein in der Region Gorenjska wurden rund 200 Muren registriert. In der Region Koroška, wo Ortschaften wegen beschädigter Straßen schwer erreichbar waren, wurde am Dienstag mit Lufteinsätzen gerechnet. Nach Angaben des regionalen Katastrophenschutzes wurden fünf bis zehn Hubschrauber erwartet, berichtete die Nachrichtenagentur STA.
Unterdessen sorgten in Kroatien anhaltende Rekordwasserstände der Drau weiterhin für Probleme rund um der Stadt Koprivnica. In mehreren Ortschaften entlang des Flusses war laut Medienberichten die Situation kritisch. In der Gemeinde Hlebine halfen rund 150 Soldaten seit Montag, provisorische Dämme aus Sandsäcken zu errichten.