Wegen der hohen Niederschlagsmengen musste die Unwetterwarnung in Friaul-Julisch Venetien bis Samstagmittag ausgedehnt werden. Am Donnerstag regnete es wieder. Es gab erneut zahlreiche Stromausfälle, Bäume stürzten um, ganze Straßenzüge standen unter Wasser.
Einige Touristen erlebten Schreckensmomente. Sie mussten aus dem Flussbett des Tagliamento gerettet werden. Sie hatten die Wassermassen, die in dem breiten, steinigen Flussbett bei langem Starkregen auftreten können, unterschätzt.
In der warmen Jahreszeit nutzen viele Sonnenanbeter den langen Flusslauf als Strand. Die kleinen Bachläufe mit wenig Strömung werden als Schwimmgelegenheit benutzt. Zum Teil sind die Wasserläufe auch unterirdisch. Einige Menschen, darunter viele Kärntner, campieren sogar im trockenen Flussbett des Tagliamento.
In letzter Sekunde
Am Freitag in den frühen Morgenstunden war nach einem heftigen Wolkenbruch das Flussbett jedoch voll mit Wasser. 14 Personen, die sich beim Fluss aufhielten, mussten von der Feuerwehr geborgen werden. Bei der nördlich von Lignano gelegenen Ortschaft Belgrado wurden zwei deutsche Urlauber, die in ihren Geländefahrzeugen schliefen, vom Hochwasser überrascht. Sie konnten in letzter Sekunde aus den Autos geborgen werden. Die Insassen wurden zum Feuerwehrkommando in Codroipo gebracht. Die beiden Fahrzeuge wurden vom Wasser verschluckt
Etwas später am Vormittag mussten in der Ortschaft Madrisio acht Camper von einem Inselchen im Fluss geborgen werden. Die Franzosen, Deutschen und Tschechen waren laut der Triester Tageszeitung "Il Piccolo" vom Festland abgeschnitten gewesen. Und auch vier Jugendliche aus der Region waren zu nahe am Wasser. Auch sie wurden von der Feuerwehr versorgt.