Neben Österreich, allen voran in Kärnten und der Steiermark, und Slowenien sorgt das Adriatief auch in Kroatien für heftige Regenschauer und Gewitter. Das Tief war Freitagmittag auf Istrien getroffen – über 6000 Blitzeinschläge wurden verzeichnet – und hat in weiterer Folge vor allem in der Region Kvarner rund um Rijeka und Opatija für überflutete Straßen und Orte gesorgt. Am Samstag kam es noch schlimmer: Aus Slowenien rollte eine regelrechte Flutwelle ins südliche Nachbarland. Die anschwellende Save trat an mehreren Stellen über die Ufer, auch die Hauptstadt Zagreb ist betroffen. Der Höhepunkt des Hochwasser wurde für die Nachtstunden prognostiziert. In kroatischen Medien wird bereits über mögliche Dammbrüche spekuliert. Sollte dies eintreffen, könnten laut dem Nachrichtenportal 24sata.hr bis zu 275.000 Menschen betroffen sein.
Betroffen ist teilweise auch die Adria-Küste. In Split mussten nach Sturm und Starkregen Fahrzeuge aus überschwemmten Straßen in Sicherheit gebracht und Keller ausgepumpt werden. Im dalmatinischen Zadar richteten heftige Sturmböen Schäden an. In Makarska weiter südlich bildete sich ein Tornado, der über das Meer und vorgelagerte Inseln zog.
Die Flüsse Save, Drau und Kupa haben unter anderem in Vororten von Zagreb und in mehrere Ortschaften im Osten Kroatiens für Überschwemmungen gesorgt. Besonders betroffen sind die Gebiete rund um Varaždin und Medjimurje. Im Großraum Karlovac und entlang Hochwasser führender Flüsse wurde Sandsäcke verteilt. Bürger in überschwemmungsgefährdeten Gebieten wurden aufgefordert, besondere Vorsicht walten zu lassen und Reisen nur dann zu unternehmen, wenn dies unbedingt erforderlich ist. Auch vor Sturzfluten wird explizit gewarnt. Die kroatische Armee ist mittlerweile zur Unterstützung im Einsatz.
Aufgrund des Anstiegs des Wasserspiegels der Flüsse Save und Kupa wurde schon am Freitag die Wasserscheide Prevlaka geöffnet, mehrere Rückhalte- und Überlaufbecken sind nahe ihrer Kapazitätsgrenzen.