Es gibt sie mittlerweile wie Sand am Meer: Gruppen auf Social Media, in denen sich Urlauber und Adria-Fans miteinander vernetzen. Wer kann ein gutes Hotel empfehlen? Wie ist das Wetter aktuell vor Ort? Wo kann man gut shoppen gehen? Die Antworten und Tipps gibt es zumeist binnen weniger Minuten. Oft werden aber auch einfach Urlaubsfotos mit den anderen Mitgliedern geteilt.
Von Kroatien bis nach Italien – manche Online-Communitys zählen mittlerweile Zehntausende Mitglieder. Einer, der solche Plattformen seit mehreren Jahren bereits erfolgreich betreibt, ist der Niederösterreicher Christoph Winter. Der 34-Jährige ist ein großer Lignano-Fan. Das erste Mal verbrachte er im Alter von zwei Jahren mit seinen Eltern den Urlaub an der Oberen Adria. "Lignano ist zu meiner zweiten Heimat geworden. Ich habe dort viele Freunde und Bekannte", sagt der Gloggnitzer, der in der IT-Abteilung einer österreichischen Bank arbeitet.
1000 neue Mitglieder pro Monat
Im Februar 2020 startete er die Facebook-Gruppe "Lignano – Sonne, Sand und Meer". "Unsere Gruppe ist jener Ort, wo schöne Bilder, Informationen und Emotionen geteilt werden können. Es sind daraus auch schon viele Kontakte entstanden", so Winter. Aktuell wächst man um rund 1000 Mitglieder pro Monat. Erst kürzlich wurde die 41.000er-Marke überschritten. Die Mitglieder kommen überwiegend aus dem deutschsprachigen Raum. "Wir sind die größte Lignano-Facebook-Gruppe", freut sich der Administrator.
Parallel dazu betreibt Winter auch die Plattform "Lignano Journal" – mit fast 50.000 Mitgliedern auf Facebook und 13.000 auf Instagram. Die Seite wurde vom Salzburger Christoph Thür ins Leben gerufen. "Ich habe sie 2019 zu meinem 30er von ihm geschenkt bekommen", erzählt Winter, dessen Ziel es ist, jeden Tag zumindest einen Foto-, Video- oder Textbeitrag zu bringen: "Das alles zusammen ist natürlich schon ein großer Aufwand."
Gute Informationen fehlten
Das weiß auch Thür. Er füllt sogar drei Facebook-Seiten: "Jesolo Magazin", "Bibione Magazin" und "Venedig Magazin". "Ich habe 2014 angefangen, mir Gedanken darüber zu machen. Ich fahre schon immer selber gerne in die Region, und mir fehlten gute, deutschsprachige Informationen", erzählt der Bilanzbuchhalter. 2015 gab es das erste "Jesolo Magazin" – nicht digital, sondern gedruckt. Und das dreimal im Jahr. Doch der Aufwand, speziell in Hinblick auf das Lukrieren von Anzeigen, wurde dem 41-Jährigen zu groß. Und so stellte er 2018 auf Facebook-Seite und Website um.
"Die Coronazeit hat dann einen riesigen Aufschwung gebracht. Ich habe tagesaktuell immer die neuesten Reiseinfos und Bestimmungen geliefert", erinnert sich der Salzburger zurück. Mittlerweile hat "Jesolo Magazin" fast 39.000 Follower. Im Aufbau befinden sich zudem Seiten für Caorle, Grado, Triest, Chioggia und Rimini.
Und wo ist Thür eigentlich am liebsten auf Urlaub? "Überwiegend bin ich in Jesolo und Cavallino. Aber es zieht mich mehrmals im Jahr in die Region, zwischen Triest und Venedig bin ich eigentlich überall gerne. Ich habe schon viel von der Welt gesehen, aber mit der italienischen Mentalität kann ich mich einfach sehr gut identifizieren."