Nur kurz dauerte die Trockenphase in Friaul-Julisch Venetien. In der Nacht auf Mittwoch hagelte es erneut im Raum Udine. Die instabile Wetterlage beunruhigt die vielen Menschen, deren Häuser oder Firmen beim schweren Unwetter vor einer Woche beschädigt wurden. Denn mittlerweile steht fest: Die Schadenssumme liegt im dreistelligen Millionenbereich. Allein im nördlich von Lignano gelegenen Dorf Mortegliano sollen es 85 Millionen Euro sein. Die Menschen standen gleich am Tag danach vor den staatlichen Büros Schlange, um Formulare für Förderungen für Schadensregulierungen auszufüllen.
Durch den Hagel wurden viele Fenster und Dächer zerstört. Die vielen Anfragen an Dachdeckerfirmen zwecks Reparaturaufträgen ließen die in kürzester Zeit ausgebuchten Firmen nicht mehr antworten. Viele Hausbesitzer entschlossen sich daher, schnell selbst aufs Dach zu klettern, um zu verhindern, dass es beim nächsten Regenguss in die Innenräume tröpfelt. In nur wenigen Tagen wurden neun Schwerverletzte in die Krankenhäuser eingeliefert, nachdem sie von den Dächern gefallen waren. Weitere zwei Männer stürzten in den Tod.
Tod am ersten Arbeitstag
Einer von ihnen war ein 60 Jahre alter Mann, der aus Bulgarien stammte. Er hatte bei einer Firma angeheuert, die kurzfristig Personal suchte, um nach dem Unwetter die erhöhten Reparaturanfragen abarbeiten zu können. Es war laut Friauler Medien der erste Arbeitstag des Mannes. Der entgegen allen Vorschriften ungesicherte Arbeiter stürzte von einem Stalldach zwölf Meter in die Tiefe.