Liegt Atlantis in der Adria? Natürlich nicht. Aber ein schöner Platz nördlich der Stadt Umag weckt Assoziationen. Auf einer schmalen Halbinsel sind dort Ruinen der teilweise versunkenen Siedlung Sipar zu sehen. Sie bestand hauptsächlich aus einer vermutlich um die erste Jahrtausendwende errichteten Burg als "Nachfolgebefestigung" der zwischen dem heutigen Katoro und Sipar gelegenen römischen Stadt Siparis. Als Bauherren vermutet man Piraten.
Später ging Sipar in den Besitz lokaler Adeliger über und lieferte Stoff für eine schöne Sage. Darin kann eine gute Fee den bösen Burgherren davon überzeugen, dass seine schöne Tochter doch den armen Hirten ehelichen darf, in den sie sich verliebt hat. Sipar selbst blieb ein Happy End verwehrt. Einige Mauern verschwanden unter Wasser (die Westküste der Halbinsel Istrien sinkt pro Jahr um einen Millimeter, also in 1000 Jahren um einen Meter), höher Aufragendes wurde im Zweiten Weltkrieg zerschossen.
Was übrig geblieben ist, beeindruckt trotzdem. Die konservierten Ruinen und strandseitigen Fragmente eines fünfeckigen Turmes sind frei zugänglich, allerdings nicht immer trockenen Fußes. Wenn der Meeresspiegel steigt, wird Sipar zur echten Insel. Sie hat als "Sipar Archeological Site" einen Eintrag bei Google Maps.