Nach mehreren tödlichen Unfällen will Italien die Strafen gegen Alkohol und Drogen am Steuer verschärfen. Verkehrsminister Matteo Salvini legt dem Ministerrat am Donnerstagabend Änderungen der Straßenverkehrsordnung vor. So droht Autofahrern, die nach der Einnahme von Drogen angehalten und positiv getestet werden, sogar der lebenslängliche Führerscheinentzug.

Die Strafen für Autofahrer, die am Steuer mit dem Handy erwischt werden, sollen ebenfalls verschärft werden. Eingeführt werden weiters Nummernschilder, Versicherungs- und Helmpflichten für E-Tretroller, durch die es in den vergangenen Jahren vermehrt zu tödlichen Unfällen gekommen ist, verlautete aus dem Verkehrsministerium in Rom. Geplant sind auch neue Regeln für Radarkameras und Geschwindigkeitsmessgeräten in den Städten.

Von 130 auf 150 Stundenkilometer soll laut Plan die Geschwindigkeit auf einigen italienischen Autobahnstrecken, die wegen ihrer Beschaffenheit als besonders sicher gelten, angehoben werden. Infrage kommen dafür die Autobahnen A4 (Mailand-Brescia), A26 (Genua Voltri-Gravellona Toce), A14 (Bologna-Bari) und A30 (Caserta-Salerno). Von den italienweit insgesamt 7000 Kilometern Autobahn sind 2000 Kilometer drei- oder mehrspurig, und auf 1550 Kilometern wird die Geschwindigkeit überwacht.

"Erziehung, Vorbeugung, Kontrollen"

"In der neuen Straßenverkehrsordnung setzen wir auf Erziehung, Vorbeugung, Kontrollen und dann auf schwere Strafen für diejenigen, die, wie es jetzt allzu oft geschieht, unter Drogeneinfluss oder betrunken Auto fahren", kündigte Verkehrsminister Matteo Salvini an.

In Italien gilt außerhalb des Ortsgebiets ein Tempolimit von 90 km/h, auf Freilandstraßen 110 km/h und auf Autobahnen 130 km/h. Übertritt man in Italien die Geschwindigkeitsgrenze um 20 Stundenkilometer, werden mindestens 175 Euro fällig. Ist man 50 Stundenkilometer zu schnell, muss man sogar mindestens 545 Euro zahlen.

Wer während der Fahrt ohne Freisprecheinrichtung telefoniert, muss in Italien schon jetzt mit saftigen Strafen rechnen. Dafür sind mindestens 200 Euro fällig.