Dass man sein Bargeld nicht offen zur Schau stellt, um Überfälle zu vermeiden, ist den meisten Menschen klar. Aber wie verbirgt man eine ganze Pizza, die noch dazu meistens köstlich riecht? In Lignano wurden am Wochenende Jugendliche überfallen, als sie mit frischer Pizza im Karton aus einer Take-away-Pizzeria kamen. Ziel des "Mundraubes" war nicht etwa Restgeld, das die aus dem Bezirk Pordenone stammenden Minderjährigen mit hatten, sondern es waren die Pizzen.
Freitag gegen 20 Uhr schlenderten vier Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren mit bei einem Take-away gekauften Pizzen in Kartons in den Händen wieder zurück zum Strand-Eingang 7 in Lignano Sabbiadoro, wo sie ihre Liegen hatten. Beim Strand-Eingang stellten sich ihnen fünf aus Südamerika sowie Afrika stammende, in Udine bzw. Triest wohnende Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren in den Weg. Sie bedrohten die Pizza-Träger, um ihnen die Pizzen abzunehmen. Laut der Friauler Tageszeitung "Messaggero Udine" beschimpften sich die Minderjährigen. Danach flogen vor den Augen mehrerer Touristen die Fäuste und es wurde geschubst.
Angreifer zückte Messer
Plötzlich zog einer der Angreifer ein Messer aus der Tasche. Damit verletzte er einen 16-Jährigen, der seinen Pizzakarton nicht loslassen wollte. Die Rettung wurde gerufen, da der Verletzte stark an einem Schenkel blutete. Die Heilungsdauer der Wunde wurde von den eingeschrittenen Ärzten mit fünf Tagen bewertet. Neben der Rettung waren auch die Carabinieri von Lignano schnell zur Stelle. Die Tätergruppe nutzte den in der Situation entstandenen Wirbel und machte sich zu Fuß aus dem Staub. Doch nicht alle von ihnen kamen weit. Zwei der Gruppe wurden ein paar Straßen weiter von einer Streife geschnappt. Einer von ihnen trug das Tatwerkzeug, das Messer, mit sich. Zusätzlich wurden auch einige aus in Lignano parkenden Autos gestohlene Bankomatkarten sowie Drogen gefunden. Die beiden aufgegriffenen Jugendlichen wurden auf freiem Fuß angezeigt. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.