Der internationale Radwettbewerb "Giro d'Italia" ist gerade erst eine Woche vorbei, schon wird gestritten. Die vorletzte Etappe führte erstmalig auf den in der Gemeinde Tarvis gelegenen Monte Lussari. Zigtausende Zuseher waren vor Ort. Damit die Etappe überhaupt stattfinden konnte, musste die bestehende Schotterstraße ausgebaut, besser befestigt und asphaltiert werden. Im Vorfeld gab es Diskussionen um den Umweltgedanken. Die besser gebaute Straße, hieß es, sei nötig, damit Einsatzkräfte schneller und leichter auf den Berg kommen, wenn Hilfe nötig sei. Für alle anderen hieß es, werde die Straße tabu sein. Doch als die Betonfahrbahn fertig war und es im Zuge der Werbemaßnahmen zum Giro d'Italia an das weltweite Vermarkten ging, tauchte die Idee auf, die Straße könnte nach dem Rennen für Radfahrer offen bleiben.
Enttäuschte Radfahrer
Um den Werbe-Effekt der Berichterstattung des Giro d'Italia voll zu nutzen, wurde eine zum Radfahren geöffnete Lussaristraße gleich mitbeworben. Umso bitterer für die ersten Radfahrer, die zum durch den italienischen Nationalfeiertag am Freitag verlängerten Wochenende aus verschiedenen Regionen Italiens extra nach Tarvis reisten, um dort einen Radurlaub inklusive Lussari-Auffahrt zu verbringen. Sie standen im Saiseratal auf einmal vor einer gesperrten Straße. Die lokale Umweltschutz-Abteilung der Carabinieri verhängte ein behördliches Verbot zur Nutzung der Straße.
Einige Touristiker und gleich mehrere Bürgermeister der Kanaltaler Gemeinden, die ein Geschäft wittern, zeigen sich erstaunt. Sie haben der Regierung in Rom einen Brief gesandt. Am Montag treffen sich Behördenvertreter laut Friauler Medien in Udine zu einem Lussaribergstraßengipfel.