Ab Dienstagnachmittag tobte eine Schlechtwetterfront auch über den Badeorten Jesolo und dem benachbarten Eraclea Mare. In Kroatien und Slowenien wurden bereits mehrere Städte überflutet. Am Strand von Jesolo fehlen jetzt auf rund zwei Kilometern Strand die Flächen, wo sonst die ersten zwei Reihen Schirme und Liegen aufgestellt werden. Das Meer hat an mehreren Stellen auf dem Abschnitt Pineta die Sandkörner verschluckt. Am Feiertag, der in Italien kein arbeitsfreier Tag ist, trafen sich Vertreter der Gemeinde mit Technikern zum Lokalaugenschein.

Der Zeitpunkt der Unwetterschäden kommt Touristikern denkbar ungelegen. Viele Österreicher sind über das verlängerte Wochenende an die Obere Adria gefahren. Auf der Autobahn gilt wegen des hohen Reiseverkehrs seitens der Autobahnbetreiber der Code "Rot".

"Es braucht Schutzverbauungen"

Jetzt muss der Strand in Jesolo in Eile wieder hergerichtet werden. An einigen Stellen entstand eine Stufe von 50 Zentimetern Höhe. Zum Einebnen wird viel Sand herbeigeschafft. Es ist noch eine geringe Restmenge in der Nähe übrig. "Wir müssen jetzt nicht nur akut handeln, sondern auch an eine Zukunftsperspektive denken, um solchen Notsituationen zuvorzukommen. Es braucht Schutzverbauungen", zitierte die Venedig-Ausgabe der italienischen Tageszeitung "Il Gazzettino" Jesolos Bürgermeister Christofer De Zotti.

Für die Lagunenstadt Venedig und die Stadt Rovigo hat Regionspräsident Luca Zaia am Mittwoch den Notstand ausgerufen. "Das Unwetter, das ohne Gnade über die Emilia-Romagna hereinbrach, hat auch Spuren im Veneto hinterlassen, wenn auch glücklicherweise viel geringere. Wir sind schon am Aufarbeiten", so Zaia.