In Tarvis, der nächstgelegenen italienischen Stadt an der Kärntner Grenze, wurde am Wochenende ein Riesenrad aufgestellt. Es handelt sich um ein riesengroßes Rennrad, das jetzt bei der Einfahrt von Tarvis verankert steht.

Das Rad mit dem roten Rahmen und ein paar rosaroten Flaggen stimmt auf das Radrennen Giro d'Italia ein. Das letzte Bergstück des mehrere Wochen dauernden Rennens, das durch viele italienische Orte (heuer zum Beispiel am 24. Mai auch durch Caorle) führt, geht auf den Luschariberg. Erstmals. Der Lussari liegt in der Gemeinde Tarvis. Und während man im Norden von Italien noch wartet und Vorbereitungen trifft, sind die Teilnehmer des heuer 106. Giro d'Italia im Süden von Italien, in den Abruzzen an der Meeresküste, bereits am Samstag losgefahren.

Heiliger Berg

Seit dem Vorjahr wird die Bergetappe auf den sogenannten Heiligen Berg am 27. Mai vorbereitet. Doch immer noch gibt es Unklarheiten, wie alle Begleittrupps auf die neu asphaltierte Bergstraße kommen werden. Umweltschützer hoffen, dass die Athleten und ihre Begleiter entlang der Strecke nichts auf den Boden werfen. Im Vorfeld stritten Umweltschutzverbände mit Regierungsvertretern über die Asphaltierung der Bergstraße, die nach dem Radrennen ausnahmslos Radfahrern und Rettungskräften zur Verfügung stehen soll. Bei der Regierung in Rom wurde Anzeige eingebracht, weil Geld, das für Sturmschäden gewidmet war, für den Straßenbau auf den Luschari zweckentfremdet verwendet worden sein soll.

Auch wenn im Vorfeld nicht alles eitle Wonne war: Die große Mehrheit freut sich auf den Giro d'Italia. Selbst, wenn dieser für zahlreiche Straßensperren im Kanaltal sorgen wird. Die Siedlungen entlang der Strecke werden, wie es der Brauch ist, mit bunten Luftballons und mit rosaroten Flaggen geschmückt sein.

"Grazie Enzo"

Eine Gedenktafel durfte bei dem "Riesenrad" in Tarvis heuer nicht fehlen. "Grazie Enzo" (auf Deutsch: "Danke Enzo") steht drauf. Massimiliano Fedriga, Regionspräsident von Friaul-Julisch Venetien, hat die beiden Worte auf seiner Homepage wie folgt ergänzt: "Der Giro d'Italia in Friaul-Julisch Venetien lebt mit der Erinnerung an dich. Dank dir, der du immer an unsere Region geglaubt hast und immer sehr viel dafür getan hast", schreibt Fedriga. Die Gedenktafel ist Enzo Cainaro gewidmet. Der bekannte sportbegeisterte Steuerberater, Politiker und Sportmanager hatte in den vergangenen zwei Jahrzehnten die Etappen des Giro d'Italia in Friaul-Julisch Venetien gemanagt.

Schon einmal führte er die Route auf einen steilen Berg in Friaul, nämlich den Zoncolan. Er bereitete auch das Rennen auf den Lussari vor, erkrankte aber im vergangenen Herbst und verstarb heuer im Winter im Alter von 78 Jahren.